Frauengespräche zu
existentiellen Fragen unserer Zeit
von Birgit
Habighorst-Sonnek und Regina Hillar
Eine etwas andere Art,
Philosophie zu betreiben, begegnet uns in diesem Buch. Die beiden Autorinnen haben
die uralte philosophische Form des Dialogs benutzt, um etwas ganz Neues
hervorzubringen: eine amüsante und dennoch fachkompetente Diskussion über Gott
und die Welt, im wahrsten Sinne des Wortes.
Philosophische Problematik
muss keineswegs trocken und schwer verständlich sein, dieser Nachweis ist hier
erbracht worden. Aus weiblicher Sicht stellt sich selbst die Theologie
nachvollziehbar und menschlich dar, zumal sie in diesem Fall einer leicht
feministischen Interpretation unterzogen wird.
Neu ist nicht nur der
lockere Umgangston, durch den die tiefsten Mysterien menschlichen (=
männlichen) Denkens als völlig harmlos entlarvt werden, sondern vor allem auch
die Art der Diskussion, die sich durch gegenseitiges Aufeinander-Eingehen
auszeichnet und ohne jedes Konkurrenzverhalten oder Dominanzstreben auskommt.
Auf diese Weise durchläuft
das gegenseitige Wissen im Sinne der Hegelschen Dialektik mehrere
Reflektionsschleifen, schaukelt such durch Rückkopplungseffekte und
Selbstverstärkungen im Sinne der Chaostheorie empor, wird durch spontane
kreative "Zufälle" bereichert und gelangt schließlich zu
erstaunlichen Einsichten.
Die Wahl der Themen folgt
keiner Logik, sondern entspringt der spontanen Eingebung. Es werden sowohl
wissenschaftliche Themen behandelt wie die Chaostheorie, das
Geist-Gehirn-Problem oder die Frage nach der Realität, als auch allgemein
menschliche Interessengebiete erörtert wie das Gute, das Böse und die Liebe.
Selbst Grenzgebiete wie Reinkarnation, Esoterik oder PSI-Phänomene werden neu
dargestellt und kritisch beurteilt.
Trotz der großen
Gegensätzlichkeit beider Autorinnen, die sich auf ihr gelerntes Wissen, die Art
des jeweiligen Erkenntnisgewinns und ihre Methodik erstreckt, kommt es
überwiegend zu einem Konsens, der beiden Positionen gerecht wird und dabei
bisher übersehene grundlegende Übereinstimmungen zwischen Wissenschaft und
Glaubensbereichen herausarbeitet.
Die Arbeit hat den beiden
Frauen viel Spaß gemacht und sie hoffen, diesen Spaß am Philosophieren an
möglichst viele Leser/innen weiterzugeben. Wenn die behandelten Themen außerdem
zu weiteren Fragen und Diskussionen anregen, ist der Zweck dieses Unternehmens
erfüllt (Shaker-Verlag).