Gruber, Elmar: Die PSI-Protokolle (PARAPSYCHOLOGIE beim CIA)

 

Elmar Gruber berichtet in seinem Buch "Die PSI-Protokolle" (1998) über die bis dahin geheim gehaltene PSI-Forschung beim amerikanischen Geheimdienst und stellt dabei allgemein die neuesten Forschungsergebnisse aus der Parapsychologie vor. Auf den Pfaden einer wissenschaftlichen Suche, die danach trachtet, das rätselhafte Zusammenspiel von Geist und Materie auf der kleinsten Ebene zu entschlüsseln, ist seinen Ausführungen zufolge, unbemerkt von vielen, ein Durchbruch gelungen.

 

Danach ereignete sich in den parapsychologischen Labors der letzten Jahre ein bahnbrechender Wandel in Form von High-Tech-Maschinen, die auf Interaktionen zwischen Bewusstsein und Materie reagieren. Das Außergewöhnliche wirke in der Welt nicht in Form spektakulärer Phänomene, meint Gruber, sondern unsichtbar, als stiller, unscheinbarer Austausch zwischen Bewusstsein und Materie. Dennoch handele es sich um eine Revolution in unserem Verständnis vom Bewusstsein und seinem Wirken in der Welt.

 

PSI wird von Gruber definiert als die verborgene Organisation des Zufalls, als ein Teil der Art, in der die Natur organisiert ist. Es trete zutage in kaum merklichen anomalen Einflüssen z.B. auf elektronische Maschinen und lebende Systeme. PSI umfasse die außersinnliche Wahrnehmung in Form von Telepathie (Informationsaustausch unter Menschen ohne Zuhilfenahme der normalen Sinne), Remote Viewing ("Fernsehen", außersinnliche Wahrnehmung entfernter Objekte und Situationen), Remote Sensing ("Fernfühlen", z.B. des Wetters in einer bestimmten Stadt auf einem anderen Kontinent), Präkognitionen (Vorhersehen zukünftiger Ereignisse), außerkörperliche Erfahrungen und Psychokinese (Beeinflussung der materiellen Welt allein durch psychische Kräfte).

 

Bei dem anomalen Informationsaustausch zwischen Bewusstsein und Materie handele es sich offenbar um quantenbiologische Effekte. In Experimenten sei beobachtet worden, dass sich PSI-Effekte häufig dann zeigten, wenn die Konzentration und Willensanstrengung aufgegeben werde und sich die Versuchsperson entspanne. PSI sei ein leicht störbares, schwaches Signal, dessen kontrollierter Einsatz nur mit einer hohen Fehlerquote möglich erscheine. Deshalb sei es von der notorisch an Geldmangel leidenden Wissenschaft "Parapsychologie" begrüßt worden, als die US-Regierung die militärische PSI-Forschung ins Leben rief in der Hoffnung, paranormale Fähigkeiten zu militärischen Zwecken einsetzen zu können.

 

Seit 1973 hätten am Stanford-Research Institute in Kalifornien offizielle Remote-Viewing-Experimente für die CIA stattgefunden. Dabei seien paranormal begabten Versuchspersonen geographische Koordinaten vorgelesen worden, woraufhin sie die entsprechenden Landschaften in entfernten Erdteilen beschreiben sollten. Die Angaben seien oft verblüffend korrekt gewesen. Sogar Beschreibungen des Planeten Jupiter hätten auf beeindruckende Weise mit den Fotos der Sonde Pioneer 10 übereingestimmt.

 

Die PSI-Forscher des Instituts hätten zuvor ihre Arbeit als "vorurteilsfreie Erkundung von anomalen mentalen Phänomenen mit den Methoden der empirischen Wissenschaft" betrachtet, im Gegensatz zu den Verbreitungen "leichtfertiger abergläubischer Okkultisten". Jetzt erkundeten sie im militärischen Auftrag sowjetische Anlagen für unterirdische Atomtests bei Semipalatinsk, wobei industrielle Gebäude und Maschinenanlagen verblüffend exakt wiedergegeben worden seien, wie Vergleiche ihrer Zeichnungen mit späteren Ergebnissen der US-Spionagetätigkeit gezeigt hätten. Während die Fernbeeinflussung ein Leitthema der russischen PSI-Forschung gewesen sei, habe die westliche PSI-Spionage zunächst mit der Erkundung unbekannter Einrichtungen feindlicher Nationen begonnen.

 

1978 seien in Fort Meade drei Vollzeit-Spione eingestellt worden, die eigene geheime Installationen der Amerikaner geistig durchdringen sollten, um sie gegen die vermutete Fernbeeinflussung seitens der Russen abzuschirmen. Doch erst 1995 sei die ganze Nation vom Fernsehsender ABC über die PSI-Aktivitäten des CIA informiert worden. Deren Dienste seien beispielsweise von der Polizei bei der Entführung von Patty Hearst in Anspruch genommen worden, und eine von den Chinesen entwickelte Atombombe sei von den Remote Viewern wahrgenommen worden.

 

Bei Versuchen über große Distanzen sei unter anderem festgestellt worden, dass die anomale Informationsaufnahme nicht den räumlichen und zeitlichen Beschränkungen der sinnlichen Reizübermittlung unterliege, sondern zeitgleich über große Entfernungen stattfinde. Man könne PSI als ein schwaches und leicht störbares Signal auffassen, das in zahlreiche Störquellen eingebettet sei, wie eine schwache Radiostation, die im akustischen Rauschen kaum wahrzunehmen ist.

 

In allen analytischen Operationen des Geistes müsse der Versuch gesehen werden, das Rauschen im Hinblick auf bekannte Muster einzuordnen und zu interpretieren. Auf diese Weise arbeite unser Wahrnehmungssystem. Neue Eindrücke würden mit den bekannten Mustern im Gedächtnis verglichen und zugeordnet. Wenn eine Vorstellung undeutlich sei, wie eine schemenhafte Silhouette in dichtem Nebel, würden die wenigen Signale mit einem bekannten Bild assoziiert.

 

Damit ein Eindruck überhaupt ins Bewusstsein gelange, müsse er eine bestimmte Intensität und Dauer aufweisen. Zugleich müsse ein gewisser Grad an Aufmerksamkeit vorhanden sein. Oft seien wir mit etwas anderem beschäftigt. Reize, die den kritischen Schwellenwert für das Bewusstsein nicht überschreiten, würden trotzdem unterhalb der Bewusstseinsschwelle registriert. Sie hießen "subliminale Reize" und könnten bisweilen fragmentarisch ins Bewusstsein gehoben werden, wenn man sich an bestimmte Formen, Farben oder Gefühle erinnere. Manchmal könne man undeutliche Skizzen anfertigen, ohne zu wissen, worum es sich handelt.

 

Der PSI-Forscher Ingo Swann habe 1983 ein Modell entwickelt, das zeigt, auf welche Weise das Unbewusste die außersinnliche Ziel-Information dem Bewusstsein übermittelt. Diesem Prozess liege eine natürliche Struktur zugrunde, und es käme darauf an, sich bewusst entlang einer "Signallinie" zu bewegen. Die vorbewusste PSI-Information mache sich zuerst in unwillkürlichen Körperbewegungen bemerkbar. Sie ließe sich am besten kinästhetisch erfassen, indem man sofort eine Skizze anfertigt, ein "Ideogramm", noch bevor sich ein visueller Eindruck eingestellt hat.

 

Diese Ideogramme legten die Signallinie fest, der gefolgt werden solle. Es folgten einzelne Sinneseindrücke wie "kühl", "braun", "schrill" oder "Holzgeruch". Sobald ein konkreter Begriff auftauche, z.B. "Sägewerk", werde er als analytische Überlagerung notiert. Die Signallinie verhindere, dass man sich in Erinnerungen und Phantasien verliere. Auch unwillkürliche, scheinbar zusammenhanglose Einfälle seien bedeutsam und könnten auf das Ziel hinweisen. Das Unbewusste versuche auf verschiedene Arten, die PSI-Information ins Bewusstsein zu heben. Emotional getönte Eindrücke müssten ebenfalls notiert werden.

 

Jetzt könne dem Drang nachgegeben werden, ausführliche Zeichnungen anzufertigen. Sie könnten mehrere Blätter füllen. Anschließend würden alle Zeichnungen und Notizen in die Kategorien "Greifbares" (wie Holz, Metall, Haut) und "Nicht -Greifbares" (wie privat oder unbrauchbar) unterteilt. Dabei fielen zusätzliche Informationen ins Bewusstsein, die ebenfalls notiert würden. Am Ende sollte man in der Lage sein, aus den vielen fragmentarischen Informationen ein Gesamtbild zusammenzusetzen.

 

In der Regel schienen die Informationen zerstückelt anzukommen, wobei kinästhetische Elemente häufig als erste verfügbar seien. Die dynamischen Aspekte erschienen schneller als das ganze Bild. Zeichnungen seien hilfreicher als verbale Beschreibungen, weil außersinnliche Eindrücke auf der vorsprachlichen Ebene verarbeitet würden. Oft träten auch telepathische Überlagerungen auf, wenn statt des Zielbildes die Gedanken von anderen Personen über das Zielbild wahrgenommen würden.

 

Auffällig sei, dass in dem zerstückelten Material häufige Wiederholungen vorkämen, als ob einzelne Elemente dadurch besonders gewichtet werden sollten. Wenn Schwierigkeiten aufträten, eine Verbindung mit dem Ziel aufzunehmen, erwiesen sich zusätzliche Informationen über das Ziel als hilfreich, zum Beispiel Daten über die geographische Lage. Danach stellten sich oft sofort detaillierte bildhafte Vorstellungen ein.

 

Es seien auch Experimente unternommen worden, telepathischen Kontakt zu feindlichen KGB-Agenten aufzunehmen, die sich in anderen Kontinenten aufhielten, und ihnen dabei geheime Informationen zu entlocken. Diese Spione hätten sich jedoch meist als resistent erwiesen. Sobald ihnen jedoch emotional geladene Schilderungen über ihre Frauen und Kinder übermittelt worden seien, von denen sie zur Zeit getrennt waren, sollen stahlharte russische Spione weich geworden sein und beispielsweise daran gedacht haben, wann ihre Mission beendet und sie wieder zu Hause sein würden, wodurch sie schon geheime Informationen preisgegeben hätten.

 

Im Mai 1978 habe die Lage eines abgestürzten und vermissten sowjetischen Tupolew-22-Bombers in Zaire bis auf fünf Kilometer genau telepathisch geortet werden können. Sie Skizze des Remote Viewers (Fern-Sehers) habe mit dem späteren Standortbild übereingestimmt, als hätte er es kopiert. Auch seien unter amerikanischen Geiseln, die 1979 von religiösen Fanatikern in Teheran festgehalten wurden, die Überlebenden durch anomale Wahrnehmung identifiziert worden.

 

In den Wüsten von Utah und Nevada sollten neue Interkontinental-Raketen vom Typ MX positioniert werden, und zwar so, dass es den Sowjets schwer fallen würde, sie durch einen Erstschlag zu vernichten. Man habe an eine 50 Kilometer lange Schienenstraße mit zahlreichen "Garagen" gedacht, zwischen denen ständig Spezialwagen verkehren sollten, um die Raketen laufend von einer Garage in eine andere umzulagern. Für einen Aufklärungssatelliten wäre es unmöglich auszumachen, in welchem Raketensilo sich tatsächlich eine MX befände.

 

Nach der Logik des Nuklearkrieges, die mit zwei Erstschläge pro US-Interkontinental-Rakete rechnete, hieße das, 46 feindliche Erstschläge wären nötig, um eine einzige MX auszuschalten. Charles Tart jedoch, Professor für Psychologie an der University of California und einer der produktivsten Parapsychologen, habe eine tatsächliche Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent ermittelt, auf eine echte Rakete zu stoßen. Und falls die sowjetischen Remote Viewer die Qualität der amerikanischen Parapsychologen aufwiesen, würden sie mit einer Genauigkeit von 80 Prozent die Position der Interkontinentalrakete ausmachen.

 

Daraufhin habe sich Präsident Ronald Reagan gegen das Hütchenspiel mit den MX-Raketen entschieden. Charles Tart habe später erklärt, er hielte es für eine seiner größten Leistungen, dazu beigetragen zu haben, dieses unglaublich teure und destruktive Raketensystem zu streichen.

 

Weitere Experimente hätten der Möglichkeit gegolten, Energien eines Individuums an ein entferntes Objekt zu übertragen. Man habe wissen wollen, ob der Remote Viewing Kanal bilaterale Aspekte aufweist. Bei einem solchen Versuch sei ein Magnetometer als Zielobjekt ausgewählt worden, das sich in einem angrenzenden Laborraum befand. Die Versuchspersonen mussten sich auf das Gerät konzentrieren und versuchen, den Zeiger zum Ausschlag zu bringen. Es hätten sich dabei Reaktionen des Magnetometers gezeigt, die statistisch signifikant waren. Die Forscher hielten dieses Ergebnis für sehr bedeutsam, denn die Perturbation eines sensitiven Gerätes bedeute, dass anomale Kognition und Psychokinese auf einen gemeinsamen Prozess zurückzuführen seien.

 

Der Texaner Leonard Buchanan soll bei seiner Stationierung in Augsburg mental einen Computer lahmgelegt haben. 1981 sei die Geiselnahme eines hohen US-Beamten in einem blauen Kleinbus vorausgesehen worden. Nach der Schließung des Stanford-Instituts sei das Monroe-Institut von der CIA damit beauftragt worden, bei paranormal begabten Rekruten außerkörperliche Erfahrungen und verschiedene veränderte Bewusstseinszustände intensiv zu trainieren. Ziel dieser Bemühungen sei es gewesen, langfristig die Kontrolle über die menschliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu übernehmen in der trügerischen Hoffnung, den Sprung auf die nächste Stufe der Evolution vollziehen zu können.

 

Trotz des unreflektierten Okkultismus, der diesem paranormalen Höchstleistungstraining des "Jedi-Projekts" zugrunde lag, seien interessante neue Erfahrungen gewonnen worden. Durch EEG-Messungen seien Gehirnaktivitäten registriert worden, die eine gute Zuordnung zu bestimmten Bewusstseinszuständen erlaubten. Unterschiedliche Stadien der Wachsamkeit wurden untersucht: Entspannte Aufmerksamkeit werde vom sog. Alpha-Rhythmus begleitet. Beim Zustand der Schläfrigkeit träten langsamere Theta-Wellen auf. Sobald eine Person schlafe, erschienen die sog. Schlafspindeln. Das seien kurze Wellenstöße, die hoch ansteigen und sofort wieder abfallen. Während des traumlosen Tiefschlafes zeigten sich äußerst langsame Delta-Wellen.

 

EEG-Aufzeichnungen bei einem Mann, der von sich behauptete, willentlich außerkörperliche Erfahrungen hervorrufen zu können, hätten Alpha-Wellen von enormer Amplitude ergeben. Auch die Theta-Wellen seien anomal in ihrer Intensität gewesen. Seine Schlafspindeln hätten bisherige Höchstmaße um das Dreifache übertroffen, dafür hätten während des Schlafs keine Delta-Wellen ausgemacht werden können. Der Mann habe sich offenbar lange Zeit im Zustand des Schlafwachens aufgehalten.

 

In diesem Zwischenzustand träten häufig hypnagoge Halluzinationen auf, das seien traumähnliche Bilder von starker Lebhaftigkeit, begleitet von der Überzeugung, wach zu sein. In der Literatur des Okkultismus würden seit langem Techniken diskutiert, mit denen man diesen Zwischenzustand der bewussten Kontrolle unterwerfen könne. Dieser Grenzzustand berge das reichhaltigste Potenzial an paranormalen Erfahrungen.

 

Der Niedergang der amerikanischen militärischen Psi-Forschung habe 1985 begonnen, als der Armee das Geld für die Remote Viewing Einheit ausging. Viele PSI-Forscher hätten sich daraufhin anderen Objekten zugewandt, z.B. der Energiegewinnung aus dem Vakuum. Die Remote-Gruppe sei zu einer Karikatur mutiert: Drei zivile Frauen seien als Protegés eingeschleust worden, die aus Handlinien lasen, bei ihren Sitzungen regelmäßig in Trance fielen, Tarot-Karten legten und Eingebungen von "Wesenheiten" erhielten. Die Moral dieses "Jahrmarktzaubers" sei zusehends zerfallen. Eifersüchteleien hätten die Runde gemacht, und laut Gruber habe das "blanke Chaos" geherrscht. Die Geister der "Wesenheiten" seien von den Medien durch automatisches Schreiben manifestiert worden, um dem Ganzen einen "Anstrich des wissenschaftlich Abgesicherten" zu geben.

 

Die Ergebnisse seien weit hinter den vorherigen Remote Viewing Versuchen zurückgeblieben. Dennoch muss Gruber einräumen, dass Angela Dellafiora in Trance bisweilen "durchaus beachtliche Treffer" erzielte. Es sei zu heftigen Auseinandersetzungen mit den ehemaligen Remote Viewern gekommen. Das von Männern kontrollierte High-Tech-RV-System habe gegen das längst überwunden geglaubte okkulte Verfahren der medialen Sitzung gestanden. "Mitten in der Hochburg der Ritter für die geistige Erneuerung der Menschheit feierte der magisch-mythische Ursumpf fröhliche Urständ", beklagt sich Gruber.

 

Die ehemaligen Rekruten des Romote Viewing hätten genug gehabt von den "Hexen", die "mit röchelnden Stimmen" Geister channelten, automatisch schrieben, in Handlinien lasen oder für hohe Militärs zur Verfügung standen. Sie hätten sich ihrerseits der Vorhersage des Silberpreises an der Börse zugewandt oder dem mentalen Auskundschaften von Zielen, die sich nicht auf unserem Planten befanden. Sie hätten auch versucht, die Kreuzigung Jesu oder die Schlacht bei Waterloo mitzuerleben, seien bei der Marienerscheinung in Fatima zugegen gewesen und hätten probiert, das Geheimnis des Monsters von Loch Ness zu lüften. Mit der Behauptung, Atlantis liege in Peru auf dem Grund des Titicacasees, hätten sie der Spekulation jedoch mehr Raum gegeben, als die "Hexen" es je getan hatten.

 

1995 sei das geheime PSI-Projekt offiziell für beendet erklärt worden. Viele der ehemaligen Remote Viewer leiteten heute private Firmen, die Remote Viewing für zahlende Kunden anböten. Oft garantierten sie ihren Klienten eine Erfolgsrate von 100 Prozent. Im Geschäft mit der Angst seien für 1998 schreckliche Katastrophen vorausgesagt worden. - Abschließende Gutachten hätten festgestellt, dass Remote Viewing "niemals für geheimdienstliche Zwecke von Nutzen" gewesen sei. Eine andere Kommission habe schlussgefolgert, Remote-Viewing sei immerhin erfolgreicher als das "pure Erraten" von Zielsymbolen, wobei jedoch sechs Personen die Leistungen der unfreiwillig Rekrutierten um ein Vielfaches übertroffen hätten.

 

Etwa ein Prozent der Freiwilligen hätte gleichbleibende außergewöhnliche Leistungen in den Tests erbracht. Doch hätten diese Leistungen weder durch Übung noch durch verbesserte Trainingsmethoden gesteigert werden können. Die Entfernung zwischen dem Ziel und der Versuchsperson habe bei den Ergebnissen keine Rolle gespielt. Auch seien die Leistungen durch elektromagnetische Abschirmung nicht beeinträchtigt worden. Der Beweis für Präkognitionen sei ebenfalls erbracht worden. Jedoch habe es keinen Hinweis auf das Vorhandensein von Psychokinese gegeben.

 

Seit der Öffnung des "Eisernen Vorhangs" habe man in den USA erkannt, dass die bedrohliche Situation, auf die mit dem Remote Viewing Programm reagiert wurde, scheinbar überhaupt nicht bestanden habe. Wahrscheinlich beruhten sogar sämtliche Aktivitäten beider Seiten auf einer Zeitungsente. Ein französischer Reporter habe in den sechziger Jahren behauptet, die Russen seien in der Lage, amerikanische Unterseeboote mental aufzuspüren, was die Amerikaner, die schon durch den Sputnik aufgeschreckt waren, zur hektischen Forcierung ihrer PSI-Forschung veranlasst habe, "um das Gleichgewicht der Supermächte wieder herzustellen".

 

In der Sowjetunion hätten diese amerikanischen Aktivitäten wiederum einen Boom ausgelöst, der zu breit angelegten, von der Regierung großzügig geförderten PSI-Untersuchungen geführt habe. Doch obwohl die geheimen Forschungen auf beiden Seiten als Luftblasen begonnen hätten, zeigten sie bald Resultate, die unabweisbar und von der jeweiligen Gegenseite ernst zu nehmen waren. Die Wissenschaftler hätten jenen Zustand erst hergestellt, dem entgegenzuwirken sie angetreten seien.

 

PSI-Aktivitäten in Russland

 

Gruber berichtet von russischen Biophysikern, die herausgefunden hätten, dass bei der Zellteilung eines Lebewesens gewisse Partikel emittiert würden, die Informationen weitertragen könnten. Durch diesen Mechanismus seien Telepathie und verwandte Phänomene biologisch erklärbar geworden. In Nowosibirsk habe es eine Spezialabteilung gegeben, in der 60 Forscher Telepathie und Fernbeeinflussung unter dem Begriff "Biokommunikation" erforschten. Es habe "grausame Tierversuche mit Elektroschocks" gegeben (nur in Russland?).

 

Einer Forschergruppe soll der Nachweis einer anomalen Übertragung einer Infektion durch Bakterien in eine versiegelte Zellkultur gelungen sein. Tibetische Mönche, Schamanen und mongolische Kampfmeister sollen aus Zentralasien in die Labors geflogen worden sein, um ihre Fähigkeiten der Fernbeeinflussung unter Beweis zu stellen. Bei Reizungen durch elektrische Stromstöße seien signifikante Korrelationen zwischen den EEG-Mustern der Sender und der Empfänger gefunden worden. Gruber weist auf die "weniger brutalen" Methoden in den USA hin, wo im Gegensatz zur "dämonischen Fratze der UdSSR" Blitzlichter verwendet wurden.

 

Russische Forscher hätten auch versucht, Emotionen anstelle von Bildern telepathisch zu übertragen, und behauptet, dass sich negative Emotionen besser telepathisch übermitteln ließen und dramatischere Resultate zutage förderten als positive. Daraufhin soll ein Schauspieler kaum mehr Luft bekommen haben, als eine Versuchsperson sich lebhaft vorstellte, ihn zu würgen. Das bekannte Psychokinese-Medium Nina Kulagina soll aus einer Entfernung von einem Meter das Schlagen eines isolierten Froschherzens gestoppt haben. Die pathologische Untersuchung habe ergeben, dass das Herz gleichsam zerrissen worden sei.

 

Angeblich eigneten sich speziell Menschen mit Herzproblemen als Empfänger für Experimente, bei denen die Herzfrequenz telepathisch beeinflusst wurde. Nina Kulagina habe die Vitalfunktionen von Mäusen unter ihrer Hand so weit verlangsamt, bis sie bewegungsunfähig und wie tot wurden. Sobald sie die Hand entfernte, hätten sie sich wieder normal bewegt.

 

Die USA hätten befürchtet, die Sowjets würden Geschenke an westliche Diplomaten und Politiker mit "negativer PSI-Energie" imprägnieren, was zu neurologischen Schäden führen könnte. Solche Gerüchte basierten auf der Entwicklung pychotroner Generatoren in den Forschungslabors in Leningrad, Kiew und Alma Ata, die in der Lage sein sollten, bioplasmatische Energie zu speichern, verstärken und abzugeben. Doch Martin Ebon habe "nachgewiesen", dass von einer solchen Waffe keine Rede sein könne, weil die sowjetische PSI-Forschung weit hinter der westlichen zurückliege.

 

Der russische Parapsychologe Alexander Dubrow habe PSI-Phänomene und Bewusstsein als quantenmechanische Prozesse angesehen und den Menschen als ein "Quantensubjekt" betrachtet. Überhaupt unterlägen die modernen Naturwissenschaften gerade einem Paradigmenwechsel, im Zuge dessen auch die Parapsychologie und die Psychophysik veränderter Bewusstseinszustände einen Platz in ihrem neuen Gefüge erhalten würden. Für Gruber klingen diese Worte modern, vernünftig, "nahezu westlich". Doch im Zentrum russischer Forschungsarbeiten stehe nach wie vor die Fernbeeinflussung und das Studium menschlicher Energiefelder.

 

Anomale mentale Phänomene wären der neueste Trend beim "Heilen", heute von den russischen Heilern als "Bioenergetik" bezeichnet. Gruber hofft, dass der russische "Wandel zu einer positiv ausgerichteten Forschung" vollzogen werden könne. In neueren Studien seien Studenten mentalen Störungen ausgesetzt worden, unter denen sie ihre Aufgaben wesentlich langsamer bewältigt hätten als sonst. Westliche Politiker hätten daraufhin befürchtet, bei Gipfeltreffen durch sowjetische Sensitive in ihren Denkprozessen gestört zu werden.

 

Die Beeinflussung von lebenden Systemen, kurz Bio-Psychokinese genannt, fuße auf der klassischen russischen Tradition. Bei PSI-Versuchen mit Tieren seien Mäusepopulationen getrennt worden, die vorher in gemeinsamen Käfigen aufgewachsen waren. Eine Gruppe sei normal ernährt worden, die andere musste hungern. Die normal ernährten Mäuse hätten auf unerklärliche Weise begonnen, mehr zu fressen als früher und bedeutsam an Gewicht zugenommen. Man habe vermutet, dass der eine Teil der Tierpopulation fühlte, dass der andere Teil Hunger litt, was zu einem PSI-vermittelten Kompensationsfressen geführt habe.

 

Der Forscher Speransky vertrete die Ansicht, dass Telepathie dem biologischen Ziel diene, die primären, lebenserhaltenden Verhältnisse zu sichern, und dass sich telepathische Kommunikation zwischen den Spezies auf ihre Evolution auswirke. Bestimmte Fertigkeiten könnten sich durch Telepathie-ähnliche Vorgänge ausbreiten. Auf solche Überlegungen stütze sich auch der englische Biologe Rupert Sheldrake (s. Literaturservice), der die Existenz "morphogenetischer Felder" annimmt, durch die zwischen den Mitgliedern einer Spezies unbekannte Formen der Kommunikation über Raum und Zeit hinweg zustande kämen.

 

Rattenpopulationen seien einem Magnetfeld ausgesetzt worden, das die Aggressivität der Tiere deutlich erhöht habe. Anschließend sollte ein Beobachter versuchen, durch Telepathie positive Emotionen zu erzeugen. Unter seinem mentalen Einfluss sei die hierarchische Struktur im sozialen Gefüge verschwunden, und dominante Tiere nicht mehr von subdominanten zu unterscheiden gewesen. Es seien auch signifikante Effekte bei mentalen Interaktionen mit Pflanzen gelungen, deren Reaktionen auf Lichteinflüsse erhöht oder erniedrigt wurden. Sie seien so zielgerecht ausgeführt worden, dass nur die Zielpflanze den gewünschten Effekt gezeigt habe.

 

Die selektive Präzision von Bio-Psychokinese-Effekten sei durch Radiästhesisten bestätigt worden, die spezielle Kurse zum Wünschelrutengehen bei Soldaten durchführten. Es sei sogar gelungen, unter 96 Reihen von Zellkulturen eine bestimmte Gewebekultur aus der Ferne zu beeinflussen. Dabei sei es den Forschern allein um die Erkundung physikalisch fassbarer Effekte gegangen, unter Ausschluss jeglicher spiritueller Bezüge.

 

Nach dem Ende des Kommunismus sei zunehmend eine Verbindung von PSI und Transpersonaler Psychologie erkannt worden, die hier viel stärker betont wurde als im Westen. Die "transpersonale" Sichtweise habe sich mit einer erweiterten Wirklichkeit auseinandergesetzt, die jede an das persönliche Ich gebundene Wirklichkeitserfahrung übersteige. Aus diesem Grund bediene sich die Transpersonale Psychologie auch gern östlicher spiritueller Praktiken wie der Meditation. Hier fänden mystische Erfahrungen (Erleuchtungserlebnisse) ebenso Platz wie Erlebnisse von Wiedergeburt, Erfahrungen in Todesnähe oder außersinnliche Kommunikation.

 

Originalton Gruber: "Offenbar ist die neue Garde gewillt, die Fesseln der materialistisch und biologistisch ausgerichteten Tradition abzuwerfen, die zu den bedenklichen Programmen der Fernbeeinflussung geführt hat." Im Westen habe die alte Schule der Parapsychologie ihre Arbeit immer als Kampf gegen den Materialismus verstanden, obgleich sie sich gegen eine Vermischung von PSI und Religion verwahrt habe. Trotzdem hätten stark religiöse Menschen und solche, die an ein Leben nach dem Tod glaubten, in PSI-Tests entscheidend besser abgeschnitten als nicht religiöse.

 

Ungewöhnliche Effekte in China

 

In China sei 1979 ein okkulter Sturm ausgebrochen, der seinesgleichen suche. Überall seien hellsehende Kinder aufgetaucht, die in der Lage waren, Schriften zu lesen, die man an ihr Ohr hielt. Sie hätten auch Zahlen, Zeichen und Skizzen auf einem zusammengefalteten Zettel exakt wiedergeben können, indem sie den Zettel an ihren Körper hielten. China scheine über ein sagenhaftes Arsenal an PSI-Begabungen zu verfügen. Einige Kinder seien in der Lage gewesen, physikalische Objekte zu beeinflussen, wie Streichhölzer zu verbiegen oder die Zeiger einer Uhr zu bewegen.

 

Ein 13-jähriges Mädchen habe erklärt, durch Gedankenkraft Türen aufschließen zu können. Versuchsweise sei eine Tür mit einem speziellen Vorhängeschloss versehen worden. Nach 14 Minuten intensiver Konzentration habe das Mädchen erklärt, das Schloss sei offen. Und es sei in der Tat offen gewesen. Durch unterschiedliche Instrumente, die als Detektoren eingesetzt wurden, seien während des Experiments Signale von modulierten Infrarot-Emissionen und Gamma-Photonen aufgezeichnet worden.

 

Chinesische Wissenschaftler hätten die psychokinetischen Phänomene als sekundäre Effekte eines darunter liegenden Informationsträgers, der Lebensenergie Qi, bezeichnet. Unter wissenschaftlichen Aspekten sei die uralte medizinische Theorie "Qigong" studiert worden, um die außergewöhnlichen Funktionen zu untersuchen. Unter dem neuen Begriff "Somatische Wissenschaft" seien die Ergebnisse zusammengefasst und ein wissenschaftlicher Durchbruch vorausgesagt worden, der die Zukunft der Menschheit vollkommen verändern würde, und zwar tiefgreifender, als es die Ergebnisse der Relativitäts- und Quantentheorie vermocht hätten.

 

Ein junger Mann habe Papierstücke und chemisch aktive Objekte bewegt und sogar markierte lebende Insekten durch die Wände versiegelter Behälter geschleust. Fünf Minuten lang habe sich ein Röhrchen mit einem Zettel vor ihm auf dem Tisch befunden, während vier Versuchsleiter es aus verschiedenen Positionen genau beobachteten. Dann habe das Papier außerhalb des Glaskolbens gelegen, dessen Siegel unbeschädigt geblieben sei. Gesehen hätten die Forscher den Vorgang nicht. Bei der anschließenden Analyse hätten sich Spuren einer chemischen Reaktion des Papiers mit dem Siegel aus Baumwolle herausgestellt. Das Papier müsse durch die Baumwolle hindurch nach außen gelangt sein.

 

Ein markiertes lebendes Insekt sei auf dieselbe Weise nach zwei Minuten aus einem versiegelten Glaskolben heraus gelangt. Die Filmaufzeichnung mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, die 400 Bilder pro Sekunde macht, habe ein Gebilde wie eine Tablette gezeigt, das sich durch die Wand des Glasbehälters bewegt. Auf einem Bild sei die Tablette in die Glaswand eingedrungen, im nächsten Bild sei sie halb draußen gewesen, und auf dem dritten habe sie sich außerhalb des Behälters befunden.

 

Ein Qigong-Meister habe Vorträge gehalten, die bis zu 14 Stunden dauerten, in Arenen mit bis zu 30.000 Menschen. Die meisten hätten sich in dieser Zeit nicht von ihren Plätzen gerührt. Danach sollen Gelähmte aus ihren Rollstühlen aufgestanden und glücklich herumgelaufen sein, Diabetiker Linderung erfahren haben, Gallensteine verschwunden, Tumore in Remission gegangen und Schmerzen beseitigt worden sein. All dies sei als das Resultat von externer Qi-Übertragung angesehen worden.

 

Qi gelte als eine Naturkraft, die das Universum wie die Menschen durchströme. Eine sowohl körperliche wie geistige Energie, eine lebenstragende und gestaltbildende Kraft, deren unmittelbarster Ausdruck der Atem sei, als Bindeglied zwischen dem fassbaren und dem Immateriellen. Durch körperliche Übungen und geistige Konzentration solle Qi im Körper mittels der Vorstellungskraft Yi wahrnehmbar gemacht und durch den Körper gelenkt werden können. Ein Meister bringe die Energie in seinem Körper zum Kreisen, so dass er sie akkumulieren und aussenden könne.

 

Bei der Emission von Qi auf Leitungswasser durch einen Qigong-Meister hätten sich dramatische Veränderungen in der Spektralcharakteristik gezeigt. Auch sei die Molekularstruktur von chemischen Lösungen kurzfristig durch Qi verändert worden, und das über eine Entfernung von 2.000 Kilometern. Es sei sogar gelungen, die molekulare Struktur verschiedener Substanzen sowie die Aminosäureketten einiger DNAs zu verändern.

 

Gruber fragt sich, ob ein Vorsprung Chinas beim Einsatz von PSI im militärischen Bereich zu befürchten sei. Man unterscheide in China zwischen paranormalen Fähigkeiten der Yang- und der Yin-Sorte. Yang-Fähigkeiten seien durch Übung (wie Qigong) erwerbbar, während die Yin-Fähigkeiten angeboren seien und als schamanische Fähigkeiten der "dunklen, unkontrollierten" Sphäre angehörten. Eine "Hexenjagd" gegen Yin-Paranormale, wie die hellsichtigen Kinder, sei jedoch verhindert worden. Heute würden besonders begabte Yin-Paranormale von Wissenschaftlern ausgesondert und "internen Untersuchungen" unterzogen.

 

Die westliche Kultur unterscheide nach dem cartesianischen Weltbild streng zwischen Geist und Materie. Lange Zeit sei das Bewusstsein nur als Epiphänomen (Begleiterscheinung) der Gehirnaktivität betrachtet worden, ohne eigene kausale Kraft. Erst in den letzten Jahren wandele sich diese Ansicht unter den Neurowissenschaftlern. Man akzeptiere langsam, dass das Bewusstsein eine kausale Wirkung auf den eigenen Körper ausübt und sogar über den Körper hinaus Wirkungen erzielen könne.

 

Die Chinesen hätten sich ihre ureigene holistische (ganzheitliche) Weltsicht erhalten und zusätzlich das Rüstzeug für empirische wissenschaftliche Methoden vom Westen übernommen. Darin sieht Gruber den Grund dafür, warum in China die Häufigkeit und Intensität von PSI-Effekten größer ist als im Westen. Durch die Erkundung dieser reichen historischen Tradition mit den Methoden der Wissenschaft könnte "frisches Gedankengut" in das Studium der Grenzwissenschaften fließen. Im Augenblick sei es jedoch schwer, Täuschungen von Tatsachen zu unterscheiden.

 

Beeindruckende Resultate im Westen

 

Im Westen (England, Italien) sei eine neue Methode der PSI-Forschung vor laufenden Fernsehkameras demonstriert worden: das sog. Ganzfeld-Verfahren. Eine Versuchsperson werde dabei in den Zustand des Schlafwachens versetzt, in dem sie nur ein Rauschen über den Kopfhörer hört und das Licht einer Infrarotlampe durch die geschlossenen Augenlider sieht. In dieser monotonen Ganzfeld-Situation mit ihrer gleichförmigen Sinnesreizung sei man besonders empfänglich für PSI-Eindrücke, denn die Aufmerksamkeit verlagere sich nach innen, die Außenwelt versinke, und traumhafte Bilder stiegen auf.

 

Währenddessen öffne ein Notar einen versiegelten Umschlag und zeige einem Publikum das darin enthaltene Bild, beispielsweise einen Südseestrand, der dann von der Versuchsperson erraten und beschrieben werden soll. Auch hier seien überraschende Ergebnisse erzielt worden. Die Phänomene seien zwar leicht störbar und nicht beliebig reproduzierbar, aber angesichts der Erfolge "sahen sich sogar hartnäckige Kritiker gezwungen, ihre Standpunkte zu ändern".

 

Dem Psychologen Ullman sei es gelungen, Träume auf telepathischem Weg zu beeinflussen und z.B. Gemälde berühmter Maler von einer Sendeperson auf einen schlafenden Empfänger zu übertragen. Bei der Übertragung von Max Beckmanns "Kreuzabnahme" sollte die Übertragungsleistung durch intensive emotionale Beteiligung der Sendeperson verstärkt werden. Sie sollte zu diesem Zweck aus einer Schachtel ein kleines Holzkreuz, ein Bild Jesu, einige Reißnägel und einen roten Filzstift verwenden. Als Anleitung stand auf einem Blatt: "Nageln Sie mit den Reißnägeln Jesus ans Kreuz. Bemalen Sie mit dem Filzstift seinen Körper mit Blut."

 

Der Träumer habe nach dem Aufwachen seinen Traum geschildert: Es ging um eine Rede Winston Churchills und eine Opferungszeremonie bei einem Eingeborenenstamm. In der Rede Churchills gab es "eine zeremoniellen Angelegenheit". "Wir sollten geopfert werden." "Es hatte mit politischen Dingen zu tun". "Wir gaben vor, Götter zu sein". "Der König oder Anführer der Eingeborenen sah aus wie ein Totempfahl-Gott". "Das Primitive versucht, das Zivilisierte zu zerstören". "Es glaubt an die Autorität Gottes". "Kein Gott sprach". "Angst, die Idee der Gottesfurcht".

 

Im Traum werde Sinnvolles oft auf überraschende Weise ausgedrückt. Was habe etwa Winston Churchill mit dem Thema der Kreuzigung zu tun? Church-hill bedeutet Kirchenhügel, daher die symbolische Relevanz. Als Verteidigungsminister während eines Weltkrieges habe Churchill auch für das Thema "Tötung und Opferung" gestanden. - Traumzustände sind auch Zustände erhöhter Kreativität, die man mit dem entwickelten Ganzheitsverfahren künstlich herstellen könne.

 

In anderen Ganzfeld-Versuchen hätten Versuchspersonen Bilder erraten müssen, die in einem angrenzenden Raum als Dia-Serien gezeigt wurden. Sie seien teilweise exakt wiedergegeben worden. Bei der Dia-Serie "Seltene Münzen" hätte der Perzipient z.B. zu Protokoll gegeben: "Kreise ... die Größen sind nicht gleich ... einige sind größer, andere ganz klein ... nicht größer als ein Penny ... all diese verschieden großen Kreise ... jetzt sehe ich Farben, besonders zwei: Gold und Silber."

 

Diese Ergebnisse ließen sich allerdings nicht beliebig oft erzielen. Überhaupt drohe die Parapsychologie am Problem der Wiederholbarkeit zu scheitern. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg sei die Einstellung der Testpersonen. Leute, die an PSI glaubten, hätten deutlich bessere Resultate als solche, die nicht daran glaubten. Extravertierte Personen hätten mehr Treffer aufzuweisen als Introvertierte.

 

Die Ganzfeld-Methode beruhe auf der Hypothese, dass wir ständig mit Wahrnehmungs-Informationen bombardiert werden. Nervensystem und Gehirn wirkten als Filter, die eine Auswahl treffen nach Kriterien, die für das Überleben sinnvoll seien, oder einfach aufgrund unserer persönlichen Motivation. Wenn wir unserem Wahrnehmungssystem die Möglichkeit nähmen, auf Sinnesreize zu reagieren, werde es nach einer Weile förmlich danach hungern. Auf diese Weise könne eine höhere Sensitivität gegenüber den schwachen anomalen Reizen entstehen, die sonst unter den starken anderen Eindrücken unerkannt blieben.

 

Während man in Russland das Signal verstärkte, indem möglichst radikale und intensive Reize übertragen wurden, hätten die Remote Viewer im Westen versucht, durch meditative Techniken oder Introspektion das Rauschen der analytischen Geistestätigkeit zu durchdringen. Seit Beginn der Bewusstseinsentwicklung empfänden Menschen Sehnsucht, den alltäglichen Bewusstseinszustand zu verlassen und in den eigentlichen, verlorenen Zustand zurückzukehren, in dem die Götter mit ihnen Zwiesprache hielten, in den Zustand des Paradieses, der mythischen Anfänge, in dem der Mensch noch nicht vom Reich des Transzendenten getrennt war.

 

Schamanen hätten Träume erforscht, außerkörperliche Reisen angetreten und sich an der Schnittstelle zwischen Wahn und Wirklichkeit bewegt. Ihre Nachfolger hätten Trance und Besessenheit erkundet, als Propheten göttliche Eingebungen erhalten oder komplizierte Systeme der Selbstdisziplin wie Yoga entworfen, die versprachen, durch konsequente Übung paranormale Erscheinungen hervorzurufen. Der Übende könne Kenntnis von früheren Leben erlangen, die Gedanken und Vorstellungen eines anderen erfahren, unsichtbar werden, Hunger und Schmerz zum Verschwinden bringen, Zukünftiges und Verborgenes erfahren, das Bewusstsein von seinem Körper lösen und in einen anderen Körper senken, die Kräfte eines Elefanten erlangen oder das Wissen der Welt gewinnen.

 

Parapsychologen hätten sich die uralten Methoden der Meditation zunutze gemacht. Die wichtigste Voraussetzung sei sie eine tiefe geistige und körperliche Entspannung sowie eine passive Geisteshaltung statt einer aktiven (auf "Empfang" schalten statt auf "Sendung"), um den Geist zum Schweigen zu bringen. Alpha-Wellen wirkten sich PSI-fördernd aus, sie seien möglicherweise die Trägerfrequenz der Signale, doch erst die nach innen gerichtete Aufmerksamkeit könne zur Identifikation dieser Impulse führen.

 

Wenn wir den Alpha-Bereich hinter uns ließen, träten wir in eine Phase unmittelbarer Wirklichkeitserfassung ein. Gamma- und Delta-Wellen korrelierten mit Zuständen transpersonaler und mystischer Erfahrungen. Wir erlebten das, was im Augenblick da sei, und nicht das, was wir erwarteten. Durch das Alpha-Tor bewegten wir uns vom zeitlichen Bewusstsein weg, hin zu einem raumöffnenden Bewusstsein. Anomale Kognition stünde eng mit visueller Wahrnehmung in Beziehung, wobei die erscheinenden Bilder nicht unbedingt rational logischen Bedingungen unterliegen müssten.

 

PSI-Signale würden vom Körper auch ohne bewusste Wahrnehmung aufgenommen und zentralnervös verarbeitet. Durch meditative Zustände könne die Verwandlung der Information in bewusste Eindrücke gefördert werden. Flüchtigkeit und Seltenheit lägen in der physikalischen Natur von PSI; man könne es nicht erlernen wir eine Fremdsprache oder trainieren wie Klavierspielen. Wenn Remote Viewer ihre Fähigkeit entdeckt, ausgebildet und ein bestimmtes Niveau erreicht hätten, blieben sie auf diesem stehen. Selbst wenn man einen perfekten Zugang zu PSI besäße, würden die Impulse ihren zufälligen und seltenen Charakter behalten.

 

Man könne jedoch lernen, PSI-Signale von anderen Eindrücken zu unterscheiden. Wenn ein System einen gewissen Grad an Unordnung, Zufälligkeit, Labilität bzw. Rauschen zeige und mit einem stabilen System in Berührung komme, das einen höheren Grad von Ordnung aufweise, verhielte es sich konform und passe sich dem strukturierten System an. Lebende informationsverarbeitende Systeme wie das Gehirn verhielten sich dabei noch viel sensitiver als unbelebte Zufallssysteme.

 

Die Versuche zur Fernbeeinflussung biologischer Systeme hätten anfänglich darin bestanden, die motorische Aktivität von Säugetieren oder die Orientierung von Fischen zu beeinflussen. Inspiriert durch die hohe Erfolgsrate habe man sich auf die Beeinflussung physiologischer Reaktionen bei Menschen verlegt, vor allem im Hinblick auf Heilungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang seien Herzschlagrate, Blutdruck und die Hämolyseaktivität roter Blutkörperchen positiv beeinflusst worden.

 

Solche physiologischen Prozesse könnten aber auch ohne PSI leicht verändert werden, durch Entspannung oder Bio-Feedback. In Texas sei es gelungen, solche Effekte an anderen Personen hervorzurufen, indem sich der "Beeinflusser" in zufällig ausgewählten Experimentalphasen auf die Versuchsperson konzentrierte. Die Erfolgsrate habe bei 5 Prozent gelegen und sei damit signifikant, robust und sogar wiederholbar gewesen, aber für eine wirkliche Heilung seien die Veränderungen zu geringfügig. Allerdings sei die Fähigkeit, solche Effekte hervorzurufen, weit verbreitet.

 

Ethnologische Beobachtungen hätten gezeigt, dass Schamanen und Medizinmänner ihre PSI-Fähigkeiten sowohl zum Guten als auch zum Bösen einsetzten. Der Tötungszauber gehöre ebenso zu ihrem Geschäft wie das magische Heilen. Daher habe man sich gefragt, ob einer versuchten Beeinflussung entgegengewirkt werden könne. Experimente hätten ergeben, dass ein passiver mentaler Schutz möglich sei, und zwar in Form eines vorgestellten Schutzschildes um den Körper oder einer Glocke von weißem Licht. Es sei aber noch nicht geklärt, was geschieht, wenn eine Intention gegen eine andere prallt.

 

In anderen Versuchen seien Leute zeitweise von hinten angestarrt worden und hätten angeben müssen, wann das Gefühl des Angestarrt-Werdens aufgetreten sei. Sie hätten es als ein Gefühl des Unbehagens beschrieben, und gleichzeitig konnte mit einem Messgerät eine leichte Erregung physiologischer Parameter registriert werden. Das Anstarren habe eine leichte Angstreaktion im Körper bewirkt. Die Forscher hätten daraus geschlossen, dass die Fähigkeit zum unbewussten Informationstransfer allen Menschen eigen sei.

 

In Moskau seien Mäuse tödlichen Dosen von Ionenstrahlen ausgesetzt worden, so dass 100 Prozent der Population starben. In weiteren Durchgängen hätten Heiler die Tiere mit unterschiedlicher Dauer behandelt, bevor oder nachdem sie der tödlichen Dosis ausgesetzt worden seien. In diesen Gruppen habe die Sterblichkeitsraten bei 90, 50, 40 und 22 Prozent gelegen. Bemerkenswert sei, dass der erfolgreichste Heiler aus der Ferne gearbeitet habe. Er habe sich auf der Halbinsel Krim befunden.

 

In Japan sei der Einfluss von Heilern auf Kulturen menschlicher Zellen untersucht worden, die entweder durch ein Antibiotikum in tödlicher Dosis oder durch Röntgenstrahlen verseucht worden waren. Nach der mentalen Behandlung sei es bei den durch Röntgenstrahlen verseuchten Zellen zu einer Neuentwicklung von Zellkolonien gekommen, während das bei den mit Antibiotika verseuchten Zellen nicht gelungen sei.

 

Wasser eigne sich besonders als Medium für die Übertragung von Bio-Psychokinese-Effekten. Schon die Aufsehen erregenden Studien des französischen Allergologen Beneviste über das "Gedächtnis" von Wasser hätten ergeben, dass Wasser Informationen speichern und vermitteln könne. Wassermoleküle könnten sich Millionenmal in der Sekunde in verschiedene Muster ausrichten, beispielsweise auch in Helix-Formen. Diese Eigenschaft sähe Beneviste als Grundlage für die Informationsspeicherung an.

 

In Atlanta sei Wasser untersucht worden, das von der Heilerin Olga Worrall behandelt worden war. Dort habe man eine stark verminderte Oberflächenspannung und Veränderungen der Wasserstoff-Verbindungen entdeckt. Auch die Molekularstruktur von Wasser habe durch psychokinetische Einwirkung verändert werden können. In Moskau sei es dem Heiler Igor Verbitsky gelungen, den pH-Wert von Wasser psychokinetisch zu verändern.

 

In Chile seien Probanden in der Lage gewesen, das Wachstum von künstlich hervorgerufenen Krebsgeschwülsten bei Mäusen durch gerichtete Intention zu verzögern. Später seien Krebszellen in einem Reagenzglas durch Handauflegen, aber auch durch mentale Behandlung auf Entfernung, zum Zerfallen gebracht worden. In Kanada hätten Heiler Einfluss auf die Molekularstruktur von Gerstenkeimlingen genommen.

 

Leider bleibe das Problem der Wiederholbarkeit bei Einzelstudien bestehen. Erste Erfolge könnten oft in Nachfolgeexperimenten nicht mehr bestätigt werden. Manchmal träten Effekte auf, die nicht in der Absicht des Heilers gelegen hätten. Es habe sich jedoch herausgestellt, dass ein Heiler die Vorgänge im Organismus nicht kennen müsse, die er auslöse. Es genüge die Absicht, ein bestimmtes Ergebnis zu bewirken. PSI suche sich dann selbst den Weg, die Information an die richtige Stelle zu dirigieren. Der Mechanismus der Zielgerichtetheit scheine in der Natur von PSI zu liegen.

 

Lange Zeit habe man Bio-Psychokinese als einen geistigen Effekt auf ein materielles biologisches System betrachtet. In den letzten Jahren sei ein neues Konzept entwickelt worden, das von einem Energieaustausch ausgehe. Das Bewusstsein vermöge offensichtlich im eigenen Körper ein energetisches Reservoir zu mobilisieren, und diese Energie ließe sich auf andere Organismen und materielle Systeme übertragen. Die Natur einer derartigen Energie liege allerdings noch völlig im Dunkeln.

 

Die Wissenschaft habe sich bisher wenig um die Energien im menschlichen Körper gekümmert. Man wisse jedoch, dass Organismen fluktuierende Magnetfelder besitzen, die eine noch ungeklärte Rolle bei anomalen Effekten im Heilungsprozess spielen. Japanische Forscher hätten nachgewiesen, dass Qigong-Meister in der Lage seien, sehr starke Magnetfelder auszustrahlen. Die Eigenschaften dieser Energie seien bisher unbekannt. Ein Rätsel bleibe auch, warum die Wirkungen über große Entfernungen nicht schwächer würden, sondern sich sogar zu verstärken schienen.

 

Neueste Forschungsergebnisse

 

Bei Untersuchungen in Kaiserslautern habe sich gezeigt, dass Lebensmittel über Biophotonen Informationen auf den Organismus des Menschen übertragen. Solche Abstrahlungen von Biophotonen hätten auch bei Heilern gemessen werden können. Während sie versuchten, "heilende Energie" durch die Hand zu senden, sei die Photonenemission auf das Drei- bis Zehnfache einer normalen Person angestiegen. Diese Signale erschienen aber nicht kontinuierlich, sondern als Lichtblitze.

 

Nach Popp spielten Biophotonen eine wichtige Rolle an der Basis des Lebens. Er verstünde Leben als die optimale Fähigkeit zur Kommunikation, indem es Informationsbasen aufbaue und diese nutze. Besonders Gesundheit stünde eng mit der Fähigkeit zur Kommunikation in Beziehung. Gestörte biologische Kommunikation münde in Krankheit. Die Zuführung geeigneter Information könne dann die Störung wieder aufheben.

 

Yogalehrer behaupteten, dass die physische Struktur des menschlichen Körpers aus Materie bestehe, die sieben Ebenen umfasse, davon drei Ebenen der Dichte und vier Ebenen der subtilen Energien. Diese Ebenen seien so untereinander verwoben, dass Änderungen in der einen auch in einer andern Ebene registriert würden. Der Geist gelte als das organisierende Prinzip auf allen Ebenen. Er erzeuge Gedankenformen, die eine Resonanz von der physischen Materie erhielten. Auch im Yoga würden die Energien als Verbindungsstelle zwischen Geist und Materie aufgefasst.

 

Eine "obskure" tibetanische Meditationstechnik bestünde darin, dass Meditations-Schüler vom Erdboden elektrisch isoliert würden, während sie unter einem Magneten säßen und ihr Gesicht in einer polierten Kupferplatte spiegelten. In Kansas sei daraufhin versucht worden, elektrostatische Ladungen durch Meditation bei elektrischer Isolierung des Körpers hervorzurufen. Dabei hätten Heiler eine Erhöhung ihres Körperpotentials von 4 bis 190 Volt erreicht. Diese Potenzialänderungen könnten durch einen mentalen Prozess willentlich gesteuert werden.

 

Bei EEG-Messungen in Tokio sei festgestellt worden, dass bei Qigong-Heilungen das EEG-Muster des Meisters auf seine Patienten übertragen werde. Besonders die Synchronisierung der Beta-Wellen zwischen "Sender" und "Empfänger" deute darauf hin, dass ein anomaler Informationstransfer stattfinde, der direkt mentale Prozesse betreffe. Allerdings habe die Wissenschaft bis heute noch keine Ahnung, was Qi überhaupt sei. Vieles deute darauf hin, dass es subtile Energien gebe, die lebende Körper und den Kosmos durchwirkten, und dass diese durch körperliche und geistige Übungen willentlich gesteuert werden könnten.

 

Nicht einstmals in der Vergangenheit, sondern ständig durch den bewussten Geist werde das Wunder der Schöpfung vollbracht, habe Arthur Eddington gesagt. Alle in der Physik bekannten Kräfte nähmen mit der Entfernung ab, und keine physikalische Kraft könne frei über die Zeit hinweg wirken, außer PSI. Es scheine, als ob das Bewusstsein in der Lage sei, seinen Einfluss über Raum und Zeit hinweg direkt auszurichten. Eine wahrhafte Herausforderung für die Wissenschaft (Robert Jahn).

 

Man müsse sich fragen, ob wir nicht ständig bewusst oder unbewusst auf unsere materielle Umwelt einwirkten, denn jeder Mensch habe immer wieder Wünsche und Intentionen, die er entweder mit großer Energie oder nur flüchtig verfolge. PSI wäre dann keine anomale, sondern im biologischen System der Organismen angelegte Funktion. Ein ständiger Austausch durch PSI-Interaktionen, die gewöhnlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle abliefen und in ihren unmittelbaren Auswirkungen zu gering seien, um auffällig in Erscheinung zu treten.

 

Stanford habe die Hypothese entwickelt, dass der Organismus ständig unbewusst anomale mentale Phänomene dazu einsetze, seinen Umgang mit der Umwelt zu optimieren. Er habe zwischen Makro- und Mikro-Effekten unterschieden; zwischen einmaligen Ereignissen, die man mit bloßem Auge beobachten könne, und winzigen Veränderungen von Zufallsprozessen, zu deren Nachweis man eine statistische Analyse benötige. In beiden Fällen gehe es um eine ungeklärte Bewusstseins-Materie-Interaktion. Die Mikro-Effekte könnten auf quantenmechanische Prozesse zurückgeführt werden. Dabei ergäben sich stets Beobachtereinflüsse auf die quantenphysikalischen Abläufe, denn die Beobachtung könne prinzipiell nicht neutral sein, sondern bedeute jeweils einen Eingriff in das Geschehen.

 

Bei Glücksspiel-Versuchen habe sich gezeigt, dass die Ergebnisse durch die Intention des Operators zwar gering, aber kontinuierlich um 1 Prozent verändert werden können. Diese Wirkungen seien robust und zeigten sich über lange Zeiträume hinweg sowie bei vielen Personen, unter denen es allerdings starke Unterschiede gebe. Die anomalen Effekte seien nicht immer zufällig verstreut, sondern folgten einer bestimmten Gesetzmäßigkeit. Bei einem Versuch, in dem kleine Plastikbälle rechts und links in eine Röhre fielen und der Operator versuchen sollte, sie durch seinen Willen entweder überwiegend nach links oder rechts zu dirigieren, habe sich eine deutliche Linkslastigkeit gezeigt, und zwar bei allen Operatoren, obwohl sie ihre Intentionen gleichmäßig verteilt hätten.

 

Der gleiche asymmetrische Effekt sei bei der mentalen Beeinflussung eines elektromagnetischen Pendels aufgetreten, dessen Schwünge durch den Willen des Operators entweder erhöht oder erniedrigt werden sollten. Es habe dabei statistische Ausreißer gegeben, die erstaunlich starke Effekte entgegengesetzt zu der Intention der Operatoren aufgewiesen hätten und dadurch die Signifikanz verschwinden ließen. Jahn sei zu dem Schluss gekommen, dass ein stark erweitertes Modell der Realität benötigt werde, um diese anomalen Wirkungen zu erklären. Dem Bewusstsein müsse eine aktive Rolle in seiner Erfahrung der physischen Realität zugestanden werden.

 

Das Bewusstsein könne durch Intention (zielgerichtete Absicht) labile Systeme in der materiellen Wirklichkeit verschieben. Viele Konzepte der Quantenmechanik, z.B. das Prinzip der Komplementarität und der wellenmechanischen Resonanz, müssten als fundamentale Charakteristika des Bewusstseins angesehen werden und nicht als Muster einer objektiven physischen Realität. Welche psychologischen Mechanismen dahinter lägen, könne noch nicht ermittelt werden. Eine holistische (ganzheitliche) informations-theoretische Hypothese werde angestrebt.

 

Das Bewusstsein bringe eine zusätzliche Information in das System ein, die von diesem auf die effizienteste Weise genutzt werde, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Jahn habe darauf aufmerksam gemacht, dass jede Informationsübertragung auch Energieübertragungen mit einschließe. In der physikalischen Welt gebe es Materie, Energie und Information. Die Beziehung zwischen Materie und Energie werde durch Einsteins Formel festgelegt, die Materie in Abhängigkeit von der Energie betrachte. Die Beziehung zwischen Energie und Information scheine dadurch bestimmt, dass eine Verschiebung der Zufallswahrscheinlichkeit nicht nur Informationsveränderungen, sondern auch energetische Veränderungen bewirke.

 

Das Bewusstsein sei ein Meister der Informationsverarbeitung. Damit trete es in eine Wechselbeziehung mit der physischen Welt. Durch anomalen Austausch arrangiere es einen Teil der Informations-Ordnung der physischen Realität, greife in deren Energie ein und gehe damit an ihre eigentliche Essenz. Über die Information finde das menschliche Bewusstsein einen natürlichen Eingang in das Dreieck Materie - Energie - Information und gelange so zur Teilhabe an der Konstruktion der greifbaren Realität. Hier liege die Schnittstelle zwischen der subjektiven Information des Bewusstseins und der technischen Information des Kosmos.

 

Das gewöhnliche Alltagsbewusstsein sei breit gestreut und habe einen sehr geringen Fokus der Aufmerksamkeit. Zustände der Meditation, der Konzentration oder der Euphorie, in denen man von einem Gegenstand wie aufgesogen sei, wiesen dagegen einen hohen Grad an fokussierter Aufmerksamkeit auf. Das gelte für eine Gruppe von Mönchen beim Gebet ebenso wie für die Zuschauer eines Fußballspiels. Gruppen von Menschen, die einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus verfolgten, erzeugten durch ihre mentale Kohärenz eine starke Ordnung. Labile physikalische Systeme reagierten darauf mit einen höheren Grad an Ordnung.

 

Jede ausgerichtete, geordnete Bewusstseinstätigkeit hinterlasse einen ordnenden, ausrichtenden Effekt in labilen (zufälligen) Systemen. Dieser Effekt zeige sich jedoch nur selten im makrophysikalischen Bereich, sondern müsse anhand von Zufallsschwankungen nachgewiesen werden. Auch in ganz natürlichen Situationen, in denen ein geordnetes Gruppenbewusstsein auftrete, etwa bei wissenschaftlichen Konferenzen, sei die Spiegelung dieser mentalen Ordnung im Zufallsgenerator nachzuweisen.

 

Bei einem Seminar, in dem durch Atemtechniken nach Grof starke Emotionen freigesetzt wurden, habe der Zufallsgenerator (REG) eine signifikante, ständig anwachsende Ordnung ausgewiesen. Auch bei der Urteilsverkündung im Fall O.J. Simpson, bei einer Oscar-Verleihung, bei der Eröffnungszeremonie einer Olympiade und dem Endspiel einer Football-Liga seien in verschiedenen US-Städten Zufallsgeneratoren eingesetzt worden. Alle fünf installierten REGs hätten etwas Ungewöhnliches registriert, genau zu dem Zeitpunkt, als das Zuschauerinteresse am höchsten gewesen sei. Damit hätten Maschinen den Beweis erbracht für subtile Verbindungen von Bewusstsein und Materie, jenseits von Raum und Zeit.

 

Jahn hoffe, dass diese Resultate ein allgemeines Umdenken herbeiführten und unsere kulturelle Ethik sowie unser Verantwortungsgefühl änderten. Die Wiedervereinigung von Wissenschaft und Spiritualität, Analyse und Ästhetik, Intellekt und Intuition solle eine Veränderung unserer Werte und Prioritäten bewirken. PSI solle nicht mehr als Anhängsel von Okkultismus und esoterischer Beliebigkeit gesehen werden, sondern als Ausdruck eines menschlichen Instinkts, einer Fähigkeit, die uns auf einer sehr tiefen Ebene mit unserer Umgebung verbinde.

 

Durch intensive meditative Anstrengungen, wie sie z.B. Yogis in transzendentalen Meditationen unternähmen, könne das globale Bewusstsein verändert werden. Im Laufe der Zeit könne eine Anhäufung von ausgerichtetem Bewusstsein entstehen, das in der Lage sei, alle künftigen Feld-REG-Messungen zu beeinflussen. Die Wirkung wäre ähnlich dem von Rupert Sheldrake postulierten Effekt der "morphischen Resonanz".

 

In der Realität deute allerdings noch nichts auf eine kumulative Wirkung von Bewusstseinsfeldern hin. Es sei auch noch umstritten, ob die Resultate völlig unabhängig von den Faktoren Zeit und Raum sind. Dennoch seien die PSI-Effekte real, messbar und teilweise wiederholbar. Die Wirkung erfolge nicht beliebig, sondern nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit.

 

Ungewöhnliche Erscheinungen stünden oft mit Fluktuationen im Erdmagnetfeld in Zusammenhang. Viele Leute spürten das Wetter in den Gliedern, der Vollmond treibe die Kriminalitätsstatistik in die Höhe; offensichtlich werde unser Erleben von Teilchen auf der Sonnenoberfläche oder sogar von anderen Planeten beeinflusst. Eine Studie, die außersinnliche Wahrnehmungen mit Index-Daten über geomagnetische Aktivitäten verglich, sei zu dem Resultat gekommen, spontane telepathische Erlebnisse träten vermehrt an Tagen mit geringer geomagnetischer Aktivität auf. Psychokinese-Effekte dagegen benötigten eine erhöhte geomagnetische Tätigkeit.

 

Während die anomale Kognition von Entspannungszuständen profitiere, schienen für psychokinetische Effekte körperliche Erregungszustände förderlich zu sein. Im Moment werde noch erforscht, ob PSI von Natur aus mit erdmagnetischen Feldern in Zusammenhang stehe, oder ob sie nur die Empfänglichkeit des Gehirns für PSI beeinflussten. Im zweiten Fall wäre PSI ständig anwesend in Raum und Zeit, und nur unsere Fähigkeit, Zugang zu diesem Potenzial zu erhalten, würde von Umwelteinflüssen moduliert.

 

In Gießen sei herausgefunden worden, dass der menschliche Organismus ständig auf natürliche magnetische Reize reagiere. Die elektromagnetischen Felder könnten auch auf künstliche Weise PSI-Erlebnisse hervorrufen. Die in ihnen enthaltenen Informationen müssten nur in die Sprache des Gehirns übersetzt werden. Viele Fischarten kommunizierten über elektromagnetische Felder, Tauben und Bienen orientierten sich nach dem Erdmagnetfeld. Persinger sei der Meinung, dass Telepathie durch die Verbindung aller Gehirne über das erdmagnetische Feld zustande komme.

 

Neurologisch reagierten die Schläfenlappen des Gehirns selektiv auf magnetische Einflüsse dadurch, dass ein Anstieg der erdmagnetischen Aktivität die Produktion von Melatonin in der Zirbeldrüse unterdrücke. Dieses Hormon habe eine wichtige Funktion bei Depressionen, Halluzinationen sowie religiösen und mystischen Erfahrungen und könnte auch mit psychokinetischen Effekten in Verbindung stehen, die dann das Resultat von elektrischen Phänomenen in den Temporallappen wären.

 

Persinger sei es gelungen, durch den Einsatz von Magnetfeldern Gehirnstrommuster zu simulieren, wodurch er starke Emotionen und Halluzinationen hervorrufen konnte, lebhafte Gefühle von Berührung und Bewegung, sogar Erscheinungen von Verstorbenen. Letztlich würden alle Erfahrungen vom Gehirn "übersetzt". Bei elektrischer Reizung der oberen und mittleren Windung des Schläfenlappens komme es zu Gehörhalluzinationen, Déjà-vu-Erlebnissen und Traumzuständen. Klinischen Berichten zufolge hätten sich Verletzungen der Schläfenlappen in religiöser Verzückung, aber auch im Praktizieren bizarrer sexueller Praktiken geäußert.

 

Auch EEG-Aufzeichnungen von Qigong-Meistern oder Trance-Medien zeigten spezifische Abweichungen in den Schläfenlappen, während das Großhirn ruhig bliebe. Unsere Emotionen würden vom limbischen System gesteuert, das in engem Zusammenhang mit den Schläfenlappen stehe. Hier liege der Grund dafür, dass vor allem emotional aufwühlende Inhalte via PSI ins Bewusstsein gelangten. Das fragile Erinnerungs- und Zensursystem der Schläfenlappen bewirke, dass bestimmte Inhalte entweder ins Bewusstsein gehoben oder unbewusst gespeichert würden.

 

Gewisse Zellen im Hippocampus erfüllten eine besondere Aufgabe bei der Verbindung von äußeren Sinneseindrücken mit inneren Assoziationen. Diese Zellen veränderten ihre Funktionsweise durch Stress. Paranormal Begabte berichteten häufig, sie hätten ihre Fähigkeit erlangt, nachdem sie extremem physischen oder mentalen Stress ausgeliefert gewesen seien, häufig nach lebensbedrohlichen Unfällen oder auch zur Zeit der Pubertät. Die stressbedingte Veränderung dieser Zellen könnte zu einem Abbau der Zensur und verstärkter Durchlässigkeit für PSI-Signale führen.

 

Gedächtnis hänge von der Fähigkeit des Hippocampus ab, aufgrund elektrischer Reizungen Langzeitpotenziale aufzubauen. Einige Sekunden eines PSI-Reizes würden genügen, um dauerhafte Veränderungen in den Mikrostrukturen des Gehirns hervorzurufen und dadurch das Gedächtnis zu modifizieren. Die paranormale Information werde dann ebenso real und zugänglich wie Gedächtnisinhalte, die auf normalem Weg erlangt worden seien. PSI-Eindrücke glichen eher Erinnerungen als Sinneswahrnehmungen.

 

Bei psychischen Automatismen wie z.B. dem automatischen Schreiben seien Menschen manchmal in der Lage, Dinge wiederzugeben, von denen sie eigentlich nichts wissen können. Bender habe von einer Hausangestellten berichtet, die während eines Scrabble-Spiels eine Reihe von Buchstaben drückte, die zunächst keinen Sinn ergaben, bis man bemerkte, dass es englisch war. Die Angestellte habe allerdings die englische Sprache nicht beherrscht. Der Text sei schließlich als die Anfangssätze einer Novelle von D.H. Lawrence identifiziert worden. Es habe sich herausgestellt, dass die Frau des Hauses einen Band mit Lawrence-Novellen auf dem Nachttisch liegen hatte. Die Angestellte habe das aufgeschlagene Buch gesehen, und der optische Eindruck habe sich ihr unbewusst eingeprägt.

 

Man spräche von Kryptomnesie, wenn Erinnerungen an nie bewusst wahrgenommene, dennoch gespeicherte Inhalte erlebt würden. Daran könne man ermessen, welch ungeheure Speicherkapazität der menschliche Geist besitze, und wie wenig davon bewusst genutzt werde. In historischen Versuchen zum automatischen Buchstabieren hätte sich gezeigt, dass in den Texten häufig außersinnliche Informationen auftauchen. Doch werde die Schwelle des Wachbewusstseins umgangen, denn die Versuchspersonen wüssten nicht, was sie automatisch buchstabierten. Auf diese Weise könnten unbewusste PSI-Signale gespeichert und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorgebracht werden.

 

Außersinnliche Eindrücke, die während des Tages nicht die Zensurschranke überwinden könnten, würden oft in dem günstigeren Bewusstseinszustand des Traumes zugänglich. Am häufigsten werde über außersinnliche Erfahrungen während der nächtlichen Traumphasen berichtet. Die meisten Ereignisse fänden zwischen 2 und 4 Uhr morgens statt. Das zweithäufigste Auftreten von PSI liege zwischen 21 und 23 Uhr. In diesen Zeitintervallen würden auch die meisten epileptischen Anfälle beobachtet.

 

EEG-Muster bei mystischen und transpersonalen Erfahrungen zeigten eine extreme Zweiteilung in sehr hoch- und sehr niederfrequente Wellen. Diese Zweiteilung entspreche einem erregten Aufmerksamkeitszustand und einem tiefen Entspannungszustand. Beim Eintritt in die niederfrequenten Delta-Wellen werde vermutlich unsere gewöhnliche Raum-Zeit-Wahrnehmung ausgeschaltet. Sobald man tiefer in den transzendenten Zustand eintrete, verlagere sich die Aktivität vom Gehirnzentrum in die beiden Schläfenlappen (deutlicher bei Frauen als bei Männern).

 

Dort träten extrem hochfrequente Gammawellen in regelrechten Eruptionen auf, als ob ein Feuerwerk entfacht werde. Personen mit ekstatischen Zuständen erreichten Amplituden von bis zu 150 mV. Gamma-Wellen schienen mit dem Verlust der Ich-Grenzen zu korrespondieren. Die Temporallappen seien besonders leicht durch elektromagnetische Wellen zu beeinflussen. Sie nähmen dann den gleichen Puls an, der von außen auf sie einwirke. An dieser Stelle machten sich sowohl normale Umwelteinflüsse als auch PSI-Phänomene bemerkbar.

 

Telepathieversuche hätten ergeben, dass die PSI-Leistungen mit dem Vollmond anstiegen, bis zum Halbmond abfielen und zum Neumond abermals anstiegen. Puharich habe daraus geschlossen, dass nicht die Mondphasen selbst die PSI-Leistungen beeinflussten, sondern Fluktuationen im geomagnetischen Feld, die von den Mondphasen ausgelöst würden. In Las Vegas würden die höchsten Gewinne an Tagen um den Vollmond und um den Neumond erzielt sowie an Tagen mit niedriger geomagnetischer Aktivität. Die Fluktuationen bei den Gewinnen könnten nicht auf reinen Zufall zurückgeführt werden, sondern zeigten eine gewisse Gesetzmäßigkeit. Sie stünden in Zusammenhang mit den PSI-Fähigkeiten der Spieler. Diese wiederum würden durch Umwelteinflüsse bestimmt.

 

PSI funktioniere durch Informationsaufnahme (anomale Kognition) und Informationsabgabe (anomale Pertubation). Beide verhielten sich komplementär zueinander und schienen zwei Erscheinungsweisen derselben Grundfunktion zu sein. Man könne das als einen reziproken Beobachtungsprozess zwischen Organismus und Umwelt verstehen, bei dem sich Bewusstsein und Wirklichkeit gegenseitig affizierten. Basis dieser Wechselwirkung sei eine Art universeller Scan-Mechanismus, wobei die Umgebung durch den Organismus ständig abgetastet bzw. eingelesen werde.

 

Von diesem grundlegenden biologischen Mechanismus nehme man an, dass er früh in der Evolution in Erscheinung getreten sei. Als eine Art intuitiver Instinkt könne er ein Werkzeug für die Sicherung des Überlebens einer Spezies darstellen. Zahlreiche Experimente von PSI bei Tieren unterstützten diese Ansicht. Bei Tieren bestünden automatische Reflexe, die auf der Ebene des vegetativen Nervensystems abliefen. So setzten z.B. speziell konditionierte Küken psychokinetische Fähigkeiten ein, um einen Versorgungs-Roboter zu veranlassen, sie öfter als die anderen zu bedienen.

 

Es bleibe die Frage, warum die fundamentale PSI-Funktion nicht durch die Evolution ausgewählt und verbessert worden sei. Sie unterscheide sich grundlegend von anderen Sinnesfunktionen. Alle von Lebewesen benutzten Energieformen würden durch Entfernung abgeschwächt und transportierten nur einen beschränkten Teil der Information ihrer Quelle. PSI scheine keinen solchen Einschränkungen zu unterliegen, sei allerdings von äußeren Einflüssen abhängig. Die evolutionäre Ausbildung der stabileren Kommunikationsmöglichkeiten bei Menschen durch Zeichen (Sprache und Schrift) auf der Basis der Sinnesorgane habe wahrscheinlich die fundamentale PSI-Funktion als Überlebensmechanismus in den Hintergrund gedrängt und zur Trennung vom bewussten Leben des Menschen geführt.

 

Der Mensch sei nicht mehr in der Lage gewesen, automatisch auf die unbewussten Prozesse zu reagieren, weil sein erwachendes Bewusstsein zunehmend die autonomen psychischen Prozesse verdrängt habe. Der bewusste Geist habe sich als Schranke für den reflexiven Austausch mit dem System erwiesen. Als Kompensation habe der Mensch begonnen, magische und okkulte Systeme zu entwickeln, um die unbekannten Zusammenhänge zu erforschen. Er habe sein Innenleben nach Antworten abgesucht auf Fragen, die sein Geist der unverstandenen Welt stellte. Den Traum habe er als einen Zustand erkannt, in dem Fragmente des anomalen Informationsaustausches ins Bewusstsein gehoben werden können. Doch letztlich bleibe PSI ein subtiles, unzuverlässiges Sensorium.

 

Spukphänomene

 

Spuk sei für PSI-Forscher ein heikles Thema. Sie unterschieden zwischen personengebundenem und ortsgebundenem Spuk. Die meisten Parapsychologen seien der Auffassung, Spuk werde unbewusst von einer Fokusperson ausgelöst. Es handele sich um seelische Spannungen, häufig bei Jugendlichen im Pubertätsalter, die durch Psychokinese zu Ausdruck kämen. Auffällig am personengebundenen Spuk sei sein neckisches, koboldhaftes Erscheinen. Das Spukgeschehen folge oft dem gleichen Muster. Man höre Klopfgeräusche, Steine würden an Fensterscheiben geworfen, die zerbrächen, Türen gingen auf oder zu, Gegenstände flögen durch den Raum, ohne dass eine Person die Phänomene bewusst ausgelöst hätte.

 

Zu typischen Phänomenen zähle das unerklärliche Erscheinen von Wasser, das Auftreten von spontanen Bränden und das Sichtbarwerden von Steinen, die von der Zimmerdecke auf den Boden fielen. Roll und Montagno hätten die These entwickelt, dass Fälle von personengebundenem Spuk mit Störungen im Limbischen System und den Schläfenlappen der betreffenden Person korrespondieren. Bei einigen Spukfällen sei festgestellt worden, dass die Fokuspersonen Dispositionen zu anfallsartigen Zuständen zeigten. Es werde auch vermutet, dass verstärkte geomagnetische Aktivitäten Entladungen in den Schläfenlappen auslösen können.

 

In Holland habe sich ein Spukfall im Beisein von Parapsychologen und Polizeibeamten ereignet. Steine seien "aus dem Nichts" auf ein Haus zugeflogen. Es sei allerdings nicht gelungen, die Phänomene auf Videofilm aufzuzeichnen. Doch ein installierter Zufallsgenerator habe zur Zeit der Erscheinung ungewöhnliche Muster aufgezeichnet: Es habe sich eine signifikante Abnahme in der REG-Kohärenz erster Ordnung gezeigt. Das heiße, das Gerät habe zufälligere Abfolgen produziert, als der Zufall erwarten ließe.

 

Dieser Effekt sei einem Anstieg von Ordnung entgegengesetzt und könne von den holländischen PSI-Forschern nicht interpretiert werden. Scheinbar entstehe eine erhöhte Unordnung bei Spukphänomenen. Falls Zufallsgeneratoren jedoch auf die Intentionen und Emotionen bei Menschen reagierten, habe das Gerät evtl. die Bewusstseinsveränderungen der Anwesenden aufgrund ihrer Wahrnehmung des seltsamen Ereignisses registriert.

 

Es gebe Spekulationen, dass Granitblöcke an sog. "Heiligen Orten" wie megalithischen Steinkreisen einen direkten Einfluss auf dort erlebte transpersonale Eindrücke haben können. Granit könne eine Quelle für Ionenstrahlen sein, die ungewöhnliche physiologische Zustände auszulösen vermögen. Das Auftreten elektrischer Ladungen an den Oberflächen von Ionenkristallen infolge einer mechanischen Deformation könne zu lokalen elektromagnetischen Feldern von hoher Intensität führen. Sie könnten auf die Schläfenlappen von Besuchern einwirken und neurologische Zustände hervorrufen, in deren Folge die Erscheinungen gesehen würden.

 

Von einer Theorie für die Erklärung von Makro-Psychokinese-Effekten sei man noch weit entfernt. Psychokinese-Phänomene wie Spuk könnten auf ungewöhnliche statische Elektrizitätseffekte zurückgehen, die der unbewussten mentalen Steuerung einer oder mehrerer Personen unterlägen. Im Normalfall bliebe die Modulation der Information durch das menschliche Bewusstsein ein nicht beobachtbarer Mikroeffekt. Nur unter gewissen Umständen könne sie zu einem Makro-Psychokinese-Effekt werden. Dann könnten winzige Veränderungen in den Randbedingungen zu überraschenden Makro-Effekten des Gesamtsystems werden.

 

Anomale Effekte könnten sich verheerend auf informationsverarbeitende Systeme auswirken wie Flugzeugcockpits, chirurgische Einrichtungen und alle sensitiven Technologien, bei denen die Emotionen von Menschen ihre Interaktionen mit den Geräten beeinflussen könnten. Auch den komplizierten Apparaten der Wissenschaft könne man letztlich nicht blind vertrauen, sondern müsse immer eine Interaktion mit Wünschen und Vorstellungen des Experimentators mit einbeziehen. Vielleicht resultiere daraus eines Tages die durch Kognitionen gesteuerte Apparatur.

 

Radin wolle einen Psibot entwickeln - einen Roboter, der auf die mentalen Absichten von Personen reagiert. Wenn man die richtige Art von Information übermittle, benötige man nicht viel Energie, um gigantische Effekte auszulösen, vermute Radin. Er habe bei unerklärlichen Systemzusammenbrüchen beobachtet, dass die Gegenwart bestimmter Menschen sensitive technische Geräte überzufällig oft zusammenbrechen lasse. Auch bei der Analyse von Spukfällen habe man herausgefunden, dass sich negative Gedanken wie Unzufriedenheit; Hass und Aggressivität zerstörerisch auf die Dinge in der Umgebung auswirken können. In der Makrowelt seien solche Effekte außerordentlich selten. Aber im Mikrobereich, wo Intentionen einen ständigen Austausch mit der physikalischen Wirklichkeit pflegten, seien sie weiter verbreitet als allgemein angenommen.

 

Es gebe bereits neuronale Netze, die lernten, binäre Codes verschiedener Personen zu erkennen. Geistige Siegel also, die allein durch mentale Interaktion mit der Zufallsmaschine zustande gekommen seien. Die Trefferquote liege über der Zufallserwartung. Bei anderen Versuchen sollte die Hintergrundstrahlung durch die Intention der Versuchspersonen reduziert werden, was auch signifikant gelungen sei. Gleichzeitig seien andere Parameter gemessen worden wie geomagnetische Fluktuation, Luftdruck, Wind oder Stimmung der Versuchsperson. Es habe sich herausgestellt, dass sie mit der PSI-Leistung korrelierten, so dass anhand ihrer Veränderungen schon die Art des anomalen Effektes vorhergesagt werden konnte.

 

Je stärker die emotionale Ladung eines PSI-Signals, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Reaktion führe oder die Bewusstseinsschwelle erreiche. Emotionen transportierten auch Präkognitionen, das Vorherwissen künftiger Ereignisse. Präkognitionen gälten als am besten gesicherte Effekte in der PSI-Forschung. In den Archiven der Institute stapelten sich gut dokumentierte und abgesicherte Spontanfälle. Oft werde das künftige Geschehen allerdings nicht konkret, sondern nur als dumpfes Gefühl wahrgenommen. Solche Ahnungen seien das Ergebnis eines nicht bewusst gewordenen präkognitiven Eindrucks.

 

PSI-Effekte ließen sich leichter erfassen, wenn man das Bewusstsein ausschalte. Die bewusste Wiedergabe könne zu psychologischen Abwehrmechanismen führen, die genau jene Eindrücke verhinderten, die man beobachten wolle. Aus sprachlogischen Versuchen ginge hervor, dass die unbewusste PSI-Sondierung bestimmte Begriffe bereits präkognitiv erfasst hatte, bevor die später auftretende Logik sie erkannte. Scheinbar wirke das gezeigte Wort rückwirkend auf die Reaktionsfähigkeit ein. Es sei auch festgestellt worden, dass Menschen zuerst Entscheidungen träfen und sich erst danach über die getroffene Entscheidung bewusst würden, trotzdem aber das Gefühl hätten, eine bewusste Entscheidung getroffen zu haben.

 

Man gewahre die Umwelt erst eine halbe Sekunde nach der Entscheidung. Ein Mechanismus im Bewusstsein sorge dafür, dass die Wahrnehmung des eigenen Entschlusses oder eines äußeren Reizes zeitlich vordatiert werde auf den Augenblick des Entschlusses/Reizes, und sogar räumlich an den Ort des Reizes verlagert werde (räumliche und zeitliche Zuordnung). Libets Resultate markierten eine Revolution in unserem Verständnis vom Bewusstsein und hätten die philosophische Diskussion um den freien Willen wesentlich erweitert. Gruber fragt sich, welche Mechanismen in unseren Reaktionen wirkten, wenn es nicht unser bewusster Geist sei.

 

Bei der Betrachtung emotional anregender Fotos sei beobachtet worden, dass das Blutvolumen drei Sekunden, die Herzschlagrate zwei Sekunden und die Hautaktivität eine Sekunde früher reagierten, als das aufwühlende Bild erschien. Es habe sich auch gezeigt, dass die Vorahnungsreaktion bei Menschen mit geringer PSI-Erfahrung prägnanter war als bei Insidern. Allerdings hätten die Vorahnungs-Studien nur an geomagnetisch ruhigen Tagen eine statistische Signifikanz erreicht. Dagegen könne Intuition als eine Form nicht bewusster Problemlösung verstanden werden. Sie profitiere scheinbar von der fundamentalen PSI-Funktion und sei vielleicht sogar ihr unmittelbarster Ausdruck, eingebettet in einen Mantel von Denkprozessen, kreativen Problemlösungsstrategien und emotionaler Gewichtung.

 

Schwer zu fassen, flüchtig und schwach - das sei die Realität von PSI. Spottiswoode habe in einer Datenbank von AC-Experimenten einen auffälligen Zusammenhang zwischen Trefferleistung und der lokalen Sternzeit gefunden. Innerhalb eines bestimmten Zeitfensters der lokalen Sternzeit hätten die Versuche eine um 340 Prozent erhöhte Effektstärke aufgewiesen. Er habe daraus geschlossen, dass der Standort des Empfängers in Bezug zum Fixsternhimmel einen Einfluss auf seine Fähigkeit habe, paranormale Eindrücke wahrzunehmen.

 

Sphärische Koordinaten erhalte man, indem man sich die Rotationsachse der Erde verlängert vorstelle, die dadurch zur Himmelsachse werde. Erweitere man ebenso den Erdäquator, erhalte man den Himmelsäquator. Die Lage eines Gestirns werde durch zwei Winkel auf den Koordinaten bestimmt. Das äquatoriale System drehe sich innerhalb von 25 Stunden einmal um die Himmelsachse. Spottiswoode habe eine dramatische Erhöhung der Effektstärke ermittelt für Experimente, die zwischen 12 und 14 Uhr lokaler Sternzeit stattfanden, der absolute Gipfel lag bei 13.50 Uhr.

 

Experimente, die im idealen Zeitfenster stattfänden, hätten eine drei- bis viermal so große Chance, erfolgreich zu sein. Die ungünstigste Zeit für PSI läge zwischen 17.30 und 19 Uhr Sternzeit. Es zeige sich also ein unbekannter kausaler Zusammenhang zwischen einer bestimmten Rektaszension im Himmel und der Fähigkeit zu anomaler Kognition. Möglicherweise komme ein Signal aus einer bestimmten Himmelsgegend, die um 13.50 Uhr in gerader Aufsteigung über uns erscheine. Zu anderen Zeiten müsse dieses Signal zumindest teilweise durch die Erde blockiert werden.

 

Wenn in diesem Zeitfenster hohe Leistungen in PSI-Tests erreicht worden seien, habe gleichzeitig eine besonders ruhige geomagnetische Phase vorgelegen. Der Zusammenhang zwischen Effektstärke und erdmagnetischen Veränderungen habe sich bei Spottiswoode überhaupt nur während vier Stunden lokaler Sternzeit gezeigt. Er halte es für unwahrscheinlich, dass die erdmagnetischen Fluktuationen selbst für die Modulation von PSI-Leistungen verantwortlich seien, sondern nehme an, dass die anomale Kognition von komplexen Interaktionen zwischen Teilchenemissionen aus der Sonne und dem Feld der Erde abhängen.

 

Beim Wünschelrutengehen seien deutsche Psychologen auf den sogenannten Versuchsleitereffekt gestoßen. In PSI-Experimenten sei der Versuchsleiter derart eng in das Experiment eingeschlossen, dass er unmöglich davon isoliert werden könne. Oft sei seine Absicht das Zünglein an der Waage, das PSI in die richtigen Bahnen lenke. Man frage sich, ob in jedem Denkprozess durch die Adressierung des Inhalts schon eine anomale Interaktion mit diesem Inhalt stattfinde, und ob die PSI-Funktion durch unser Denken und Fühlen über die Welt in jedem Moment neu eingestellt werde. Sei das der Mechanismus, anhand dessen wir auf subtile Weise in den Ablauf der Dinge eingriffen und die Realität modulierten?

 

In der Physik schienen die Physiker neue subatomare Teilchen nicht mehr zu entdecken, sondern zu erschaffen. Das "Anomalon" von Jahn habe in verschiedenen Laboratorien unterschiedliche Eigenschaften gezeigt. Offenbar sei die Erscheinungsform des Teilchens derart an die Person gebunden, die es gerade beobachte, dass es sich dieser individuell anpasse. So wie die Forscher unbewusst durch ihre PSI-Interaktion informiert würden, so informierten ihre Ideen und Konzepte den PSI-Prozess selbst.

 

Meeresbiologen hätten die Frage klären wollen, ob das menschliche Bewusstsein auf isolierte einzellige Mikroben einwirken könne. 5 Pilotversuche seien derart signifikant gewesen, dass sie die Extremwerte des Statistikprogramms überschritten hätten. Bei den anschließenden Bestätigungsversuchen seien die Effekte jedoch nur noch marginal signifikant gewesen. Bei einem dritten Versuchsdurchgang sei der Effekt völlig verschwunden. Die Forscher seien der Überzeugung, dass die außerordentlichen Anfangsresultate und ihr totaler Abfall eine Folge ihrer persönlichen Erwartungen und Befürchtungen darstellten. Die innere Anspannung habe zu einer positiven oder negativen Interaktion mit den Algenkulturen geführt, eventuell auch mit den sensitiven optischen Aufzeichnungs-Apparaturen.

 

Nach einer anfänglichen Unbekümmertheit sei das Ich ins Spiel gekommen: Die Angst zu versagen habe die ursprüngliche naive Erwartungshaltung verändert und eine spontane Bewusstseins-Interaktion unterdrückt. Daten könnten offensichtlich nur dann mit den Erwartungen der Versuchsleiter korrelieren, wenn diese frei seien vom Wissen um die Bedeutung der Arbeit. Dies lege nahe, dass die Umwelt, die ein Individuum wahrnimmt, eine Manifestation seiner bewussten und unbewussten Erwartungen sei. Individuum und Umwelt bildeten ein interaktives Feedback-System.

 

Der Gedanke sei das Samenkorn, das in der materiellen Wirklichkeit etwas bewege. Doch der Erfolg scheine an ein gesundes Maß von Ahnungslosigkeit gekoppelt zu sein. Gruber nennt diese eigentümliche Beobachtung, die sich durch die gesamte Parapsychologie ziehe, den Parzival-Effekt. Parzival sei der reine Tor, der das, wonach andere vergeblich trachten, naiv, unwissend und ohne es zu wollen, erreiche. Naivität scheine PSI zu begünstigen. Unsere unreflektierten Intentionen formten unsere Umwelt auf subtile Weise. Sobald ein Wissen da sei, ein Überdenken, höre die Interaktion von Bewusstsein und Materie auf, effektiv zu sein.

 

Das Anfängerglück umgehe unbekümmert die Schranken, die das Wissen um die Bedeutung einer Handlung automatisch aufbaue. Ganz allgemein entfalteten Intentionen ihre anomale Wirkung am effektivsten, solange sie frei von Sinn und Bedeutung seien. Je schneller die Antwort auf außersinnliche Eindrücke käme, desto genauer sei der anomale Eindruck. Auch Rhine habe einen sogenannten Absinkungseffekt entdeckt. Zuerst habe es häufig hohe Erfolgsquoten gegeben, die mit Fortdauer des Experiments abgenommen hätten. Die Forscher am PEAR-Labor hätten einen ähnlichen Effekt feststellen können.

 

Es könne sich dabei um den gleichen Effekt handeln wie bei den Rückschwüngen in anomal beeinflussten physikalischen Zufallsprozessen, die auch nach anfänglichen Erfolgen in die entgegengesetzte Richtung führten, um sich schließlich auf einem ausgeglichenen Niveau einzupendeln. Das statistische Gleichgewicht, das die Natur auf der Mikroebene wiederherstelle, müsse auch im Bewusstsein wiederhergestellt werden. Vielleicht seien Materie und Bewusstsein auf ihrer fundamentalsten Ebene gar nicht voneinander unterschieden. Es ginge nur darum, wie die Freiheit von Sinn auf dem Höhepunkt des Wissens wieder hergestellt werden könne.

 

Man müsse sich PSI mit Gelassenheit nähern, bewusste Anstrengung vermeiden, Wunsch und Willen zurückhalten, dann werde es wirksam. Hochkomplexe Systeme könnten die begrenzten Fähigkeiten menschlicher Fassungskraft übersteigen. Yoga, Buddhismus und Zen hätten Übungen entwickelt, die es ermöglichten, das Bewusstsein in besonderer Weise zu gebrauchen und sein verborgenes Potenzial zu nutzen. Eine große Hürde sei das Fehlen einer angemessenen Theorie, dann käme es auf ihre Voraussagekraft an, und das Problem der Wiederholbarkeit wäre zweitrangig. Der Ort der Parapsychologie wäre die Bewusstseinsforschung.

 

Das Denken in den Kategorien von entweder / oder führe in eine Sackgasse. Statt dessen sollten wir in den Kategorien des sowohl / als auch denken. So wie ein Photon sowohl ein Teilchen als auch eine Welle sei, könne das Bewusstsein zwei komplementäre Zustände annehmen. Im Normalzustand sei es teilchenartig, lokalisiert in Raum und Zeit. In diesem Zustand erlebe der Mensch sich als isolierte, unabhängige Kreatur.

 

Im nicht alltäglichen, veränderten Zustand sei das Bewusstsein eher wellenartig, nicht in Raum und Zeit lokalisiert. Der Mensch erlebe in diesem Zustand eine Entgrenzung: Erfahrungen der Identifikation, der mystischen Einheit und der Zeitlosigkeit. Beide Ansichten von der Seinsweise des Bewusstseins seien gleichzeitig gültig. Dazwischen, vermittelnd und trennend, liege PSI. Es sei ein Phänomen der Lücke, der Spalt zwischen den Welten, das Fenster für einen Blick in die Bodenlosigkeit unserer Existenz.

 

 

Birgit Sonnek

 

Stand: November 2003

 

 

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