Das neue WELTBILD (Neue geistige Strömungen)
Fritjof
Capra (österreichisch-amerikanischer Physiker und
Philosoph) sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der chinesischen Mystik
des Tao und der Quantenphysik. Die Erforschung der atomaren Welt führe zu
tiefgreifenden Veränderungen unserer Auffassungen von Materie, Zeit, Raum,
Ursache und Wirkung. Die neuen Begriffe der Physik legten die Vorstellung eines
ungeordneten Raums nahe, der die Formmuster für potenzielle Verwirklichungen
enthalte. Diese Erkenntnisse provozierten einen radikalen Umsturz unseres
Weltbildes, von der mechanistischen Weltanschauung eines Descartes oder Newton
zu einer ganzheitlichen und ökologischen Sicht, die den Überzeugungen der
Mystiker aller Traditionen sehr nahe komme.
Werner
Heisenberg (deutscher Physiker und Philosoph): Seit Entdeckung
der Unschärferelation wüssten wir, dass sich das Bild der Wirklichkeit nicht
eindeutig festlegen lasse. Danach könne ein Materieteilchen (z.B. Elektron) nur
entweder nach seiner räumlichen oder nach seiner zeitlichen Position bestimmt
werden. Wolle man beide Kriterien zugleich ermitteln, verschwinde es in
Wahrscheinlichkeitswolken. Es sei unmöglich, zu sagen: “Zu diesem Zeitpunkt
befindet sich das Objekt an diesem Ort.” Die Quantenmechanik könne nur
voraussagen, dass ein Zustand “Elektron” an irgend einem anderen Ort mit einer
bestimmten Wahrscheinlichkeit auftreten werde.
Hans-Peter
Dürr (deutscher Physiker): Die Quantentheorie lege die
Vorstellung nahe, dass das Weltgeschehen nicht kontinuierlich, sondern in
Zeitquanten abläuft. Wir erfassten die Welt in einem bestimmten Zustand, und im
nächsten Zeitquant befinde sie sich in einem anderen Zustand. Einen Übergang
gebe es nicht. Die von uns wahrgenommene Kontinuität der Zeit sei keine
Eigenschaft der Welt, sondern ein Produkt unserer Wahrnehmungsorgane. Die Welt
sei nicht zeitlich durchgängig und objektiv organisiert, sondern ereigne sich
in jedem Augenblick neu. Alle Ursache-Wirkungs-Ketten beruhten nur auf
Wahrscheinlichkeiten.
Paul
Davies (amerikanischer Physiker): Fast alles, was wir für
festen Stoff hielten, sei leerer Raum. Von einem Kohlenstoffatom zum Beispiel
sei nur ein Billionstel mit Materie ausgefüllt, die sich im Kern konzentriere.
Hätte das Atom die Größe eines Golfplatzes, wäre der Kern etwa so groß wie
eines der Löcher. Die Elektronen besäßen überhaupt keine messbare Größe, sie
wirbelten im leeren Raum herum. Der Atomkern bestehe aus Protonen und Neutronen.
Diese enthielten wieder eigene interne Körper: die Quarks. Doch seien die
Abstände zwischen ihnen noch viel größer: Ein Quark entspreche nur noch dem
hundertbillionsten Teil der Größe eines Protons, dazwischen sei leerer Raum.
David
Bohm (amerikanischer Physiker und Philosoph): Die
kleinsten Materieteilchen seien Quarks. Sie könnten 2 Zustände annehmen. Je
nach ihrem Spin, also ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit um sich selbst, seien sie
mal materiell und mal energetisch. Sie entfalteten sich kurzfristig in die
Materie und zögen sich dann wieder zurück. Dem menschlichen Geist liege
dasselbe Prinzip zugrunde, da die Neuronen des Gehirns ebenfalls aus
Materieteilchen bestünden. Es sei eine stete Entmaterialisierung und
anschließende Wiederherstellung. Geist sei Energie. Die Materie sei eine
Sonderform der Energie, sie bestehe nur aus elektrischen Ladungen, die sich für
uns zu Gegenständen formierten und eine Festigkeit suggerierten.
Albert
Einstein (deutsch-amerikanischer Physiker): Die Zeit verhalte
sich relativ zum Raum. Je schneller ein Objekt im Raum beschleunigt werde,
desto langsamer verlaufe seine Zeit im Verhältnis zu einem zurückgebliebenen
Objekt. Wenn die Lichtgeschwindigkeit erreicht werden könnte, würde die Zeit
stillstehen. Doch wäre dann die benötigte Energie zur Beschleunigung unendlich
groß. - Das All dehne sich aus und die Raumzeit sei gekrümmt. Ein Raumreisender
könne immer in derselben Richtung dahinrasen und dennoch zu seinem
Ausgangspunkt zurückkehren.
Ilya
Prigogine (belgisch-amerikanischer
Physiko-Chemiker) übertrug Entstehungsprinzipien aus dem chemischen Milieu auf
lebendige Systeme und Bewusstseinsbildung. Er entdeckte Fraktale (ähnliche
Strukturen) in allen offenen Systemen, vom Wetter über die Evolution bis hin
zur Theologie. Die Entstehung von Ordnung sei eine physikalische Notwendigkeit,
und Kreativität entstehe immer zwischen den Extremen Chaos und Ordnung. Durch
Energiezufuhr und Information gerieten die Systeme in eine Fluktuation (Schwingung),
bis das passive Chaos über die Instabilitätsschwelle ins aktive Chaos umkippe,
wobei neue Muster mit ähnlichen Strukturen entstünden. Durch
Selbstverstärkungen und Rückkopplungen werde die neue Ordnung bestätigt und
gefestigt.
Stephen
Hawking (englischer Physiker): Im Makrokosmos sei das
Schicksal der Welt vorherbestimmt, festgelegt durch die Naturgesetze. Ob das
Universum ständig weiter expandiere oder eines Tages wieder implodiere, stehe
bereits fest. Wir wüssten es nur noch nicht, stünden aber kurz vor der Lösung
dieses Problems. Im Mikrokosmos seien die Abläufe zufällig und unscharf
(offen). Im Mesokosmos, unserem Wirklichkeitsausschnitt, gelte beides.
Sowohl in der Evolution (ob wir 2 oder 8 Beine haben, sei zufällig, aber dass
sich das Leben zunehmend komplexer entwickle, stehe fest) als auch in der
individuellen Entwicklung (wir seien zwar genetisch geprägt, aber frei im
Handeln).
Freiheit und Verantwortung
Theodor
Adorno (deutscher Philosoph): Aus der Freiheit des Handelns
ergebe sich die Verantwortung für das eigene Tun. Niemand dürfe sich auf seine
Vorgesetzten berufen oder reine Pflichterfüllung vorgeben, sondern müsse die
Konsequenzen seiner Entscheidungen selbst tragen. Dazu sei aber eine
Transparenz der gesellschaftlichen Machtstrukturen erforderlich, die dem
Einzelnen meist verborgen blieben. “Emanzipation von Fremdbestimmung” und “Mündigkeit
für alle Bürger” seien die Ziele der Kritischen Theorie, denn das Individuum
produziere die Weltgeschichte.
Pierre
Teilhard de Chardin (französischer Theologe und Philosoph) sieht
den Kosmos als Organismus an, in dem alle Teilchen und Photonen miteinander
verbunden sind. Jede Bewegung wirke sich (wenn auch noch so minimal) auf den gesamten
Kosmos aus. Physikalisch befinde sich das Universum in räumlicher Ausdehnung.
Chemisch scheine es sich zu weiteren Organismen zusammenzurollen (vom Einfachen
zum Komplizierten). Dieses “Einfalten” sei mit einer Zunahme von Bewusstsein
verbunden und strebe nach immer größerer Komplexität. Irgendwann werde ein
Punkt höchster Komplexität erreicht sein: der Punkt Omega, das Ziel der
Schöpfung, also Gott. Das Erkennen dieser Zusammenhänge bezeichnet Teilhard als
“ausfalten”.
Manfred
Eigen (deutscher Biologe): „Leben ist Information.“ Die
Basis allen Informationsgewinns seien Rückkopplungskreisläufe mit
wechselseitiger Informationsübertragung. Mit diesem Grundprinzip der
Selbstorganisation habe das Leben vor 3,5 Milliarden Jahren auf der Erde
begonnen. Die DNA übersetze Umweltinformationen in eine analoge Reihenfolge
bestimmter Aminosäuren, und diese bildeten die Grundmatrix für die
Protein-Synthese eines Organismus. Hier könne die Zelle ablesen, in welcher
Reihenfolge sich die Eiweißmoleküle beim Aufbau eines Körpers aneinander reihen
müssten, um bestimmte Eigenschaften (z.B. blaue Augen oder grüne Blätter)
herauszubilden. Da der Organismus in seinem spezifischen Milieu überleben
müsse, würden nur solche Informationen übermittelt, die bestimmte Eigenschaften
der Umwelt abbildeten.
Immanuel
Kant (deutscher Philosoph): Die Erkenntnis-Kategorien
(Quantität, Qualität, Kausalität und Modalität) seien schon vor jeder Erfahrung
(apriori) in unseren Denkstrukturen vorhanden und bestimmten unsere Sicht der
Welt. Wir könnten Zusammenhänge nur dann erkennen, wenn wir sie nach Mengen,
Eigenschaften, Ursachen und Intensitäts-Graden einordneten. Durch die Brille
unserer Sinnes-Rezeptoren erkennten wir jedoch nur Phänomene (Erscheinungen);
die Dinge selbst seien grundsätzlich unerkennbar. Der Impuls zum Erkennen gehe
allerdings von den Dingen aus.
Konrad
Lorenz (österreichischer Biologe und Verhaltensforscher):
Unsere Erkenntnisstrukturen (Prinzipien, Kategorien) seien ein Produkt der
stammesgeschichtlichen Erfahrung unserer Vorfahren (phylogenetisch aposteriori
= nach der Erfahrung). Aber für jeden Einzelnen von uns seien sie schon
von Geburt an vorhanden (ontogenetisch apriori = vor der persönlichen
Erfahrung). Das apriorische Erkenntnisvermögen sei eigentlich ein evolutives,
in der Stammesgeschichte unserer Spezies herausgebildetes Aposteriori. Auch die
Vernunft des Menschen sei ein Ergebnis der Evolution.
Rupert
Riedl (deutscher Biologe) untersuchte die biologische
Bedingtheit geistiger Kategorien und filterte einige Eigenschaften der “Dinge
an sich” heraus. Damit seien objektive Aussagen über die Welt möglich, die bei
Kant noch unmöglich erschienen. Riedl fand eine Übereinstimmung zwischen den
logischen Strukturen der Natur und menschlichen Denkmustern. Sie stünden
miteinander in Wechselwirkung und bildeten ein komplexes Netzwerk dynamischer
Verknüpfungen, vom Elementarteilchen bis zu kulturellen Systemen. Seiner
Ansicht nach projizierten wir die Welt nicht durch unseren Denkapparat, sondern
das Gehirn sei eine Konsequenz der realen Welt.
G.W.F.
Hegel (deutscher Philosoph): Beim Erkennen glaubten wir,
die Dinge an sich zu erreichen. Der Gegenstand werde jedoch durch den
Erkenntnisvorgang verändert und in eine bestimmte Form gebracht. Wir sähen
einen Baum, aber der Baum selbst sei uns unerreichbar. Was wir betrachteten,
sei nur das Bild, das unsere Sinnesorgane uns vom Baum lieferten. Doch sei das
Absolute immer schon bei uns. Nicht auf der logischen Ebene, sondern als
unmittelbare Wahrheit, wenn der Impuls unsere Sinnesorgane treffe. Denn der
Gegenstand sei nicht nur an sich, sondern auch für das Bewusstsein da. Dies sei
das Moment der Wahrheit.
Gerhard
Roth (deutscher Gehirnphysiologe und Philosoph):
Realität sei eine Konstruktion unseres Gehirns. Wenn wir einen Gegenstand
erkennten, finde folgender Vorgang statt: Das reflektierte Licht des Baumes treffe
die Netzhaut unseres Auges, werde dort in elektromagnetische Impulse
umgewandelt und chiffriert durch die Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet.
Hier werde der Code entschlüsselt und in ein Bild transformiert: die Projektion
eines Baumes. Diese Projektion sei es, die wir betrachteten. Es gebe keinen
Beweis für die tatsächliche Existenz des Baumes, denn wir könnten ihn nicht
direkt erreichen, nur vermittelt durch codierte Sinnesdaten.
Antje
Flade (deutsche Psychologin): Durch die Verteilung von
Licht und Schatten würden Informationen über Umweltobjekte ins Gehirn
übertragen. Licht sei der Träger, der durch die Eigenschaften der Objekte
moduliert werde. Die Codierung in elektromagnetische Impulse sei mit hohem
Verlust verbunden, nur ein geringer Prozentsatz der Daten komme im Gehirn an.
Hier werde die ursprünglich empfangene Lichtfrequenz in eine Empfindung
umgewandelt: “Oh, grün!” Erst werde die ganze Gestalt wahrgenommen, danach die
Details. Das Gehirn konstruiere komplexe Figuren aus einzelnen Aspekten: Unvollständige
Linien würden automatisch vervollständigt, Lücken aus der Erinnerung oder nach
Wahrscheinlichkeitsregeln geschlossen, schwache Konturen einfach weggefiltert.
Das Ganze geschehe unbewusst und ohne Einfluss des Willens.
Karl
Popper (österreichisch-englischer Philosoph): “Lasst
Theorien sterben statt Menschen”. Die Prinzipien der biologischen Evolution
könnten auch auf geistig/kulturelle Ebenen übertragen werden. Habe bisher eine
natürliche Selektion unter den Lebewesen stattgefunden, indem sich die
“fittesten” verbreiten konnten auf Kosten der “schlechten”, die aussterben
mussten, so sei der gleiche Mechanismus auch im Bereich wissenschaftlicher
Theorien zu beobachten. Eine Theorie gelte so lange als “richtig”, bis sie
falsifiziert werde. Während ihrer “Geltungsperiode” werde sie als
Erklärungsmodell für weitere Theorien herangezogen und könne sich verbreiten.
Werde ein Gegenbeweis gefunden, gelte das als Falsifikation, und die Theorie
sei gestorben.
Timothy
Leary (amerikanischer Philosoph) teilt das menschliche
Gehirn in 8 Bewusstseins-Schaltkreise ein. Die ersten 3 bis 4 Schaltkreise würden
von den meisten Menschen aktiviert: 1. Körperfunktionen wie Ernährung,
Temperatur, Sicherheit. 2. Emotionen wie Liebe, Machtlust, Besitzanspruch. 3.
Semantisches Einordnen durch Sprache und Logik. 4. Moralisches Empfinden,
soziales und sexuelles Verhalten, Übermittlung von Kultur. Die weiteren
Schaltkreise antizipierten unsere zukünftige Entwicklung: 5. Neurosomatische
Geist-Körper-Ganzheit. 6. Neurogenetische Erfahrung der kollektiven
DNS-Programmierung. 7. Möglichkeit der Selbstprogrammierung. 8. Einflussnahme
auf Quantenabläufe.
Stanislav
Grof (tschechisch-amerikanischer Arzt und Psychiater):
Die erste Erfahrung eines Menschen (Kernerfahrung) sei der Prototyp für
Ereignisse ähnlicher Art und bilde die Matrix für alle späteren
Einspeicherungen in die Datenbank des Gedächtnisses. Damit präge sie alle
weiteren Erfahrungen und ihre subjektiven Bewertungen. Durch bestimmte Methoden
könnten “vergessene” Gedächtnisinhalte wieder bewusst gemacht werden. In der
experimentellen Psychologie “erinnerten” sich Probanden an verschiedene Stadien
ihrer Geburt (perinatale Erfahrungen), im weiteren Verlauf träten kollektive
Erfahrungsmuster auf wie die von C.G. Jung beschriebenen Archetypen. Weitere
Erinnerungsmuster reichten über tierische und pflanzliche Evolutionsstadien bis
hin zu dem Erleben kosmischer Einheit.
Rupert
Sheldrake (englischer Biochemiker): Das Universum sei ein
Organismus, und der Mensch ein Teil davon. Die Relativitätstheorie ermögliche
Raumfelder, in denen Zeit, Raum und Masse variabel seien. In diesen
morphogenetischen Feldern finde eine ständige Formbildung (Morphogenese) auf
verschiedenen Ebenen statt. Auf biologischer Ebene seien es Zellen, die
bestimmte Organe bildeten und sich nach dem Prinzip der Arbeitsteilung
regulierten. Geschädigte Strukturen heilten, die Organismen vervielfältigten
sich. Auf geistiger Ebene seien alle intelligenten Lebewesen mit den
morphogenetischen Feldern verbunden und tauschten unbewusst Informationen aus.
Wenn einer etwas herausgefunden habe, wüssten es bald auch die anderen, ohne
äußere Kommunikation.
C.G.
Jung (Schweizer Psychiater und Psychologe) entwickelte
ein psychisches Modell, das wie ein Eisberg aussieht, dessen Spitze aus dem
Wasser ragt. Es ist in fünf Schichten unterteilt: Ganz unten befinde sich das
biologische Bewusstsein, das in biochemische Prozesse übergehen könne, die nur
selten vom Bewusstsein registriert würden. Darüber liege das kollektive
Unbewusste, das als Sinn oder Bedeutung ins Bewusstsein gelangen könne: die
Archetypen. Sie erschienen im Traum oder als grundlegende Emotionen. Das
persönliche Unbewusste sei die Schicht darüber, sie enthalte persönlich
Vergessenes und Verdrängtes. Das Bewusstsein trete in der nächsten Schicht auf,
und nur die Spitze des Eisbergs enthalte das reflektierende Ich.
Marilyn
Ferguson (amerikanische Publizistin): Die linke Gehirnhälfte
denke logisch, analysiere, plane und setze Handlungsziele. Die rechte
Hemisphäre erkenne intuitiv, emotional und ganzheitlich, sie denke synthetisch.
Beide Hirnhälften arbeiteten simultan und brächten unser bewusstes
dualistisches Selbst hervor. Während sich die linke auf einen bestimmten
Vordergrund konzentrierte, nähme die rechte Hälfte den gesamten Hintergrund
wahr. Das dringe aber erst dann ins Bewusstsein, wenn etwas in diesem
Hintergrund unsere Gefühle anspreche. Da wir seit Jahrtausenden der Zivilisation
auf eine rationale Dominanz und emotionale Unterdrückung konditioniert seien,
empfinde die linke Hemisphäre diesen Impuls als unerwünschte Ablenkung und
lasse ihn oft nicht zu. Er werde dann ins Unterbewusstsein verdrängt und könne
sich später als Funktionsstörung bemerkbar machen.
Riane
Eisler (amerikanische Friedensforscherin) sieht nur dann
eine Chance für die menschliche Zukunft, wenn männliche und weibliche
Potenziale gemeinsam eingesetzt würden. Bisher habe das Herrschafts-System
gegenüber dem Partnerschafts-Modell dominiert, indem es die lebenserhaltenden
und -fördernden Techniken in den Hintergrund drängte zugunsten globaler Zerstörungs-
und Beherrschungssysteme. Doch scheine die Ausbeutungsideologie nicht so
naturgegeben, wie sie immer dargestellt werde. Neue archäologische Forschungen
deuteten darauf hin, dass es in steinzeitlichen Epochen bereits egalitäre
Gesellschaften gab, in denen feminine Eigenschaften wie Fürsorge und
Verantwortung einen hohen Stellenwert besaßen. Das gebe uns Hoffnung für einen
rechtzeitigen Wandel in friedlichere Gesellschaftsformen.
März 2003
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